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Kunstgewerbemuseum [1908,1 a,b]
Deckelpokal mit Monogramm Kurfürst Friedrichs III. (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Verena Wasmuth (CC BY-NC-SA)
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Vivatglas auf Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg

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Beschreibung

Kleiner Pokal mit zugehörigem Deckel aus farblosem Glas, kein Abriss am Boden, der Rand des leicht ansteigenden Fuß mit einem Dekor aus versenkten Spitzbögen ist zwölffach facettiert. Der Massivbalusterschaft über einem glatten Nodus ist ebenfalls mit versenkten Spitzbögen verziert, zudem der Ansatz der hohen, becherförmigen Kuppa. Deren Wandung ist zwölffach facettiert und trägt auf der Schauseite in feinem Tiefschnitt den kurbrandenburgischen Adler mit ausgebreiteten Schwingen, Zepter und Schwert in den Klauen, bekrönte von dem Kurhut, umschrieben mit: Vivat Elector: Brandenbg. Die Gegenseite zeigt das Spiegelmonogramm "CF3" für Kurfürst Friedrich III. (1657–1714) zwischen zwei gekreuzten Palmzweigen und gleichfalls bekrönt von dem Kurhut. An Mündungs- und Deckelrand wurden korrespondierend zu den Wandungsfacetten breite Bögen im Schälschliff aufgebracht, die abgerundete Deckelschulter wiederholt den versenkten Spitzbogenkranz, ebenso der massive, getreppte und polierte Knauf über einer Trommelscheibe. Das Glas ist fortgeschritten krank, insbesondere im Bereich des Fußes sowie des Deckels.
Dieser Potsdamer Deckelpokal aus kurfürstlicher Zeit vor 1701 wurde mehrfach publiziert. Dabei erörterte Fragen, etwa zur nachträglichen Beschleifung des Fußrandes zwecks Kaschierung älterer Beschädigungen oder zur ausgemachten Seltenheit der Wandungsfacettierung bei brandenburgischen Produkten, sind obsolet (Keisch/Netzer, Herrliche Künste und Manufacturen, 2001, S. 250; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, S. 68). Überlieferte Vergleichsstücke bestätigen den Originalzustand seiner Form (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Inv. Nr. XIII 854 und XIII 890; Glasmuseum Hentrich, Düsseldorf Inv. Nr. P 1940-131 a,b; Stiftung Stadtmuseum Berlin, Inv.-Nr. SM 2017-00863; alle publiziert im Themenportal "Brandenburgisches Glas" auf museum-digital.de, sowie Götzmann/Kaiser, Gläserne Welten, 2017, Kat. 94, S. 157 und Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, Bd. 2, 1982, Kat. 811, S. 274, Taf. 250). Diese Gruppe datiert etwas später, in die Jahre 1701 bis 1713. [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten

Maße

Gesamthöhe 24,2 cm; H. Pokal 16,4 cm; Dm. Fuß 10,2 cm; Dm. Pokal Mündung 7,7 cm; H. Deckel 8,7 cm; Dm. Deckel 8,5 cm; Wandungsstärke 0,35 cm

Literatur

  • Berckenhagen, Ekhart (1956): Berliner und märkische Gläser. Darmstadt, Abb. 7
  • Keisch, Christiane/Netzer, Susanne (2001): „Herrliche Künste und Manufacturen.“ Fayence, Glas und Tapisserien aus der Frühzeit Brandenburg-Preußens 1680–1720. Berlin, Kat. 162, S. 250
  • Schade, Günter (1968): Deutsches Glas von den Anfängen bis zum Biedermeier. Leipzig, Taf. 58 (ohne Deckel)
  • Schade, Günter (Hg.) (1987): Kunst in Berlin 1648-1987. Berlin, Kat. B91, S. 104
  • Schmidt, Robert (1912): Das Glas. Berlin, Abb. 170 (rechts), S. 306
  • Schmidt, Robert (1914): Brandenburgische Gläser. Berlin, Taf. 6.2
Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

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