Beschreibung im Katalog "Mützen aus Zentralasien und Persien", Abb. 133
Brokatkappe aus Komul/Oase von Turfan
Alle drei Lagen der Mütze wurde getrennnt für sich zusammengenäht. Anschließend heftete man Außen- und Zwischenstoff mehrfach mit violetter Seide aufeinander und säumte die beiden unteren Kanten eingeschlagen gegeneinander. Der Zwischenstoff wurde dann mit Weizenkeimstärke getränkt. Den Innenstoff heftete man in großen Stichen gegen den oberen Zwischenstoffrand und strich ihn dick mit Stärke ein. Den unteren Abschluß bildet eine Baumwollwulst, die fest mit Silber- und schwarzen Seidenfäden umwickelt und mit roter Seide an den Rand genäht wurde, ihn gleichzeitig einhaltend.
Oben in der Mitte ist der Mütze ein Glücksknoten aus Korallenschnüren über einem Papierkern aufgeschraubt.
Bei dem auf der Abbildung rechten Gehänge sind zwei Blütensterne aus gemeißeltem Silberblech mit aufgelöteten, gekordeltem Draht verziert, mit einer engen Spirale aneinandergehängt. Der untere Stern trägt in der Mitte einen Karneol, der von abwechselnd einer Koralle und einem Malachit- beide heute verdorben- umgeben war.
Das auf der Abbildung linke Gehänge besteht ebenfalls aus Silberblech mit aufgelötetem Silberdraht. In der Mitte ist ein Karneol angebracht, umgeben von Türkisen und Korallen. Angehängt sind aus Korallen-, Glas- und Perlmuttperlen bestehende Kettchen, die mit Tropfen auf Glas abschließen.
Bemerkung:
Die Mütze wird bei Le Coq (Tafel 13,1) abgebildet; er bemerkt dazu, daß es sich bei diesen großen runden Brokatmützen um ein Überbleibsel aus alter Zeit handelt. Sie wurden früher im ganzen Lande von Männern und Frauen getragen, z.Z. seines Aufenhaltes nur noch in Qomul, in der Turfan Oase. Der Brokat der Mütze soll aus Indien stammen; im übrigen begnügt er sich mit einer Beschreibung der Mütze.
Sammler: III. Turfan Expedition
Angaben zu Herkunft:
III. Turfan Expedition, Sammler
Ost-Turkestan (Region)
China (Land)
Sinkiang (Provinz)
Qomul (Stadt (oder Gemeinde))
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