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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [872] Archiv 2023-10-06 00:00:51 Vergleich

Bauernfamilie (Farmer Family)

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1# Bauernfamilie (Farmer Family)1# Bauernfamilie
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3[Gemäldegalerie](https://smb.museum-digital.de/institution/12)3[Gemäldegalerie](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=institution&instnr=12)
4Sammlung: [Malerei](https://smb.museum-digital.de/collection/141)
5Sammlung: [Tafelmalerei](https://smb.museum-digital.de/collection/143)
6Inventarnummer: 8724Inventarnummer: 872
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8Beschreibung6Beschreibung
9Darstellungen häuslichen Familienglücks sind zur Mitte des 17. Jahrhunderts waren auch im niederländischen Bauerngenre Darstellungen häuslichen Familienglücks nichts Ungewöhnliches mehr. Gleichwohl handelt es sich bei dieser Darstellung um etwas Besonderes, da hier in porträtähnlicher Form eine Kleinfamilie niederen Standes gezeigt wird, der durch die Darstellungsweise eine bis dahin ungekannte Würde verliehen wird. In prägnanter Weise stellt der Maler hier einen intimen und jedermann bekannten Alltagsmoment dar, in welchem Erwachsene ihren Spaß mit einem Kind treiben. Bega galt als ausgezeichneter Beobachter, der die unterschiedlichen Gemütsregungen treffend wiederzugeben wusste. So amüsiert sich der Vater mit gutmutigem Lächeln über das Kind, das mit sehnsuchtsvollem, Blick nach seiner Flasche verlangt. Der direkte Blick der Mutter bindet den Betrachter in diese intime Familienszene ein. Die hier gezeigten Figuren sind typisch für die zwischen 1660 und 1664 entstandenen Arbeiten Begas. Auffällig sind die porträthaften Züge der Mutter. Mit Ausnahme der leuchtend gelben Kleidung des Kindes dominieren dumpfe rostrote, braune und graublaue Töne die Farbgebung. Besondere Aufmerksamkeit widmete Bega der Wiedergabe der Faltenbildung in den unterschiedlichen Textilien sowie der Textur der Stoffe. In feinmalerischer Weise sind auch die Figuren selbst sowie die im Vordergrund befindlichen Gegenstande ausgeführt. Ein schönes Detail ist der sich durch den Schuh bohrende große Zeh des Mannes sowie die metallisch glänzende Oberfläche der Saugflasche. Saugflaschen aus Zinn waren vom 17. bis ins 19. Jahrhundert gebräuchlich. Sie hatten die zuvor aus Holz gefertigten Flaschen ersetzt, waren aber nicht unumstritten, da einerseits das bleihaltige Zinn Vergiftungen hervorrufen konnte, andererseits eine Verletzungsgefahr des noch zahnlosen Kiefers wegen der Härte des Materials bestand.7Darstellungen häuslichen Familienglücks sind zur Mitte des 17. Jahrhunderts auch im niederländischen Bauerngenre, das ursprünglich auf meist satirische Weise das moralisch zweifelhafte Verhalten der Bauern thematisierte, nichts Ungewöhnliches mehr. Dennoch ist diese Darstellung etwas Besonderes, weil hier in porträtähnlicher Form und die Bildflache füllend eine Kleinfamilie deutlich erkennbar niederen Standes gezeigt wird, der durch diese Darstellungsweise eine bis dahin ungekannte Würde verliehen wird. Scott hielt eine Deutung der Szene als Heilige Familie für möglich, die jedoch angesichts des Fehlens jeglicher diesbezüglicher Hinweise abzulehnen ist. Der Maler stellt hier in prägnanter und sorgfältig konstruierter Weise einen intimen und jedermann bekannten Alltagsmoment dar, in welchem Erwachsene ihren Spaß mit einem Kind treiben.Bega galt als ausgezeichneter Beobachter, der die unterschiedlichen Gemütsregungen treffend wiederzugeben wusste. So amüsiert sich der Vater mit gutmutigem Lächeln über das Kind, das mit sehnsuchtsvollem, zwischen Lachen, Ungläubigkeit und Begehr schwankendem Blick nach seiner Flasche verlangt. Der direkte Blick der Mutter bindet den Betrachter in diese intime Familien Szene ein. Die hier gezeigten Figuren sind typisch für die zwischen 1660 und 1664 entstandenen Arbeiten Begas. Auffällig sind die porträthaften Züge der Mutter, die Scott als „Berliner Modell“ bezeichnet. Dasselbe Modell, sei es als gefallene Frau in einer Schenke, erscheint auf einem um 1661 entstandenen Bild in Privatbesitz sowie auf der 1663 datierten Musikstunde in Stockholm, wo sie mit der gleichen Kopfhaltung wiedergegeben ist. Mit Ausnahme der leuchtend gelben Kleidung des Kindes dominieren dumpfe rostrote, braune und grau(blaue) Töne die Farbgebung. Besondere Aufmerksamkeit widmete Bega der Wiedergabe der Faltenbildung in den unterschiedlichen Textilien sowie der Textur der Stoffe. In feinmalerischer Weise sind auch die Figuren selbst sowie die im Vordergrund befindlichen Gegenstande ausgeführt. Ein schönes Detail ist der sich durch den Schuh bohrende große Zeh des Mannes sowie die metallisch glänzende Oberfläche der Saugflasche. Saugflaschen aus Zinn waren vom 17. bis ins 19. Jahrhundert gebräuchlich. Sie hatten die zuvor aus Holz gefertigten Flaschen ersetzt, waren aber nicht unumstritten, da einerseits das bleihaltige Zinn Vergiftungen hervorrufen konnte, andererseits eine Verletzungsgefahr des noch zahnlosen Kiefers wegen der Harte des Materials bestand.
8Mit dieser ungewöhnlichen und kunstvoll ausgeführten Darstellung durfte Bega das Interesse der Käufer geweckt haben, die stets auf der Suche nach Neuem waren. Scott datierte das Bild um 1660. Der Vergleich mit weiteren, ebenfalls in diesem Zeitraum entstandenen Bildern, beispielsweise "Ländliches Interieur mit Paar" (1662) im Louvre oder "Zwei trinkende und rauchende Dirnen" (1663) in Frankfurt, lässt jedoch eine etwas spätere Entstehungszeit um 1662 oder gar 1663 annehmen.| Susanne H. Karau
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11Material/Technik10Material/Technik
12Leinwand (auf Eichenholz aufgezogen)11Leinwand
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14Maße13Maße
15Bildmaß: 32,8 x 27,2 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 32.8 x 27.2 cm, Rahmenaußenmaß: 57,9 x 52,4 x 7 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 57.9 x 52.4 cm14Bildmaß: 32,8 x 27,2 cm; Rahmenaußenmaß: 57,9 x 52,4 x 7 cm
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1817
1918
20- Hergestellt ...19- Gemalt ...
21 + wer: [Cornelis Pietersz. Bega (1631-1664)](https://smb.museum-digital.de/people/47324)20 + wer: [Cornelis Pietersz. Bega (1631-1664)](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=people&id=47324)
22 + wann: 166321 + wann: 1663
23 + wo: [Haarlem](https://smb.museum-digital.de/oak?ort_id=3370)
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25## Links/Dokumente23## Links/Dokumente
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27- [Das Objekt bei SMB-Digital](https://id.smb.museum/object/863609)25- [Das Objekt bei SMB-digital](http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=863609)
28- [Das Objekt bei SMB-digital](https://id.smb.museum/object/863609)
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30## Schlagworte27## Schlagworte
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32- [Bauer](https://smb.museum-digital.de/tag/12656)29- [Gemälde](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=266)
33- [Gemälde](https://smb.museum-digital.de/tag/266)30- [Leinwand](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=17255)
34- [Hausinneres](https://smb.museum-digital.de/tag/77123)
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39Stand der Information: 2023-10-06 00:00:5135Stand der Information: 2021-11-02 21:15:59
40[CC BY @ Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/)36[CC BY-NC-SA @ Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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44- https://id.smb.museum/digital-asset/513952240- http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=863609&resolution=superImageResolution#1040275
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Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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