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Gemäldegalerie Malerei [408B] Archiv 2021-03-01 20:01:19 Vergleich

Christus am Kreuz (Christ on the Cross)

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7Das großformatige Gemälde Mateo Cerezos zeigt den Gekreuzigten im Moment des Todes. »Es war etwa um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach […] Die Sonne verdunkelte sich […] Jesus rief laut: ›Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.‹ Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus« (Lk 23,44–46). Mit weit aufgerissenen Augen schaut Christus nach oben in Richtung Gottvater. Sein Mund ist leicht geöffnet. Der ausgemergelte, mit drei Nägeln ans Kreuz geschlagene Körper ist noch nicht leblos zusammengesackt. Lediglich ein weißes, mit dünnen blauen Streifen verziertes Lendentuch bedeckt den nackten, mit lockeren Pinselstrichen modellierten Leib, der sich kontrastreich vor der düsteren Landschaftsszenerie im Hintergrund abhebt. Das leicht nach vorn gebeugte rechte Bein, das von einem kräftigen Lichtstrahl gestreift wird, scheint plastisch aus der Oberfläche des Bildes hervorzutreten. Der hierdurch erzeugte Eindruck von Nähe und Unmittelbarkeit wird durch den Größenunterschied zwischen dem Körper Christi im Vordergrund und der weit entfernten Gebirgskette jenseits eines Tales im Hintergrund erneut betont. Der neben dem Kreuz liegende Schädel weist den Ort des Geschehens als Golgatha aus und vergegenwärtigt die Überwindung von Sünde und Tod durch das Opfer Christi. 7Das großformatige Gemälde Mateo Cerezos zeigt den Gekreuzigten im Moment des Todes. »Es war etwa um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach […] Die Sonne verdunkelte sich […] Jesus rief laut: ›Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.‹ Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus« (Lk 23,44–46). Mit weit aufgerissenen Augen schaut Christus nach oben in Richtung Gottvater. Sein Mund ist leicht geöffnet. Der ausgemergelte, mit drei Nägeln ans Kreuz geschlagene Körper ist noch nicht leblos zusammengesackt. Lediglich ein weißes, mit dünnen blauen Streifen verziertes Lendentuch bedeckt den nackten, mit lockeren Pinselstrichen modellierten Leib, der sich kontrastreich vor der düsteren Landschaftsszenerie im Hintergrund abhebt. Das leicht nach vorn gebeugte rechte Bein, das von einem kräftigen Lichtstrahl gestreift wird, scheint plastisch aus der Oberfläche des Bildes hervorzutreten. Der hierdurch erzeugte Eindruck von Nähe und Unmittelbarkeit wird durch den Größenunterschied zwischen dem Körper Christi im Vordergrund und der weit entfernten Gebirgskette jenseits eines Tales im Hintergrund erneut betont. Der neben dem Kreuz liegende Schädel weist den Ort des Geschehens als Golgatha aus und vergegenwärtigt die Überwindung von Sünde und Tod durch das Opfer Christi.
8Der Leib Christi ist nahezu unversehrt. Zwar hat sich die Dornenkrone tief in die Kopfhaut gegraben, doch dort, wo die wuchtigen Nägel die Hände und Füße durchstoßen, sind kaum Blutspuren zu erkennen. Ziel der Darstellung ist offensichtlich nicht die möglichst drastische Zurschaustellung körperlichen Leidens. Stattdessen betont das Gemälde auf bedrückende Weise die Einsamkeit Christi in der Zwiesprache mit Gott sowie den seelischen Schmerz in Angesicht des unmittelbar bevorstehenden Todes. Das großformatige Gemälde Mateo Cerezos zeigt den Gekreuzigten im Moment des Todes. »Es war etwa um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach […] Die Sonne verdunkelte sich […] Jesus rief laut: ›Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.‹ Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus« (Lk 23,44–46). Mit weit aufgerissenen Augen schaut Christus nach oben in Richtung Gottvater. Sein Mund ist leicht geöffnet. Der ausgemergelte, mit drei Nägeln ans Kreuz geschlagene Körper ist noch nicht leblos zusammengesackt. Lediglich ein weißes, mit dünnen blauen Streifen verziertes Lendentuch bedeckt den nackten, mit lockeren Pinselstrichen modellierten Leib, der sich kontrastreich vor der düsteren Landschaftsszenerie im Hintergrund abhebt. Das leicht nach vorn gebeugte rechte Bein, das von einem kräftigen Lichtstrahl gestreift wird, scheint plastisch aus der Oberfläche des Bildes hervorzutreten. Der hierdurch erzeugte Eindruck von Nähe und Unmittelbarkeit wird durch den Größenunterschied zwischen dem Körper Christi im Vordergrund und der weit entfernten Gebirgskette jenseits eines Tales im Hintergrund erneut betont. Der neben dem Kreuz liegende Schädel weist den Ort des Geschehens als Golgatha aus und vergegenwärtigt die Überwindung von Sünde und Tod durch das Opfer Christi.
8Der Leib Christi ist nahezu unversehrt. Zwar hat sich die Dornenkrone tief in die Kopfhaut gegraben, doch dort, wo die wuchtigen Nägel die Hände und Füße durchstoßen, sind kaum Blutspuren zu erkennen. Ziel der Darstellung ist offensichtlich nicht die möglichst drastische Zurschaustellung körperlichen Leidens. Stattdessen betont das Gemälde auf bedrückende Weise die Einsamkeit Christi in der Zwiesprache mit Gott sowie den seelischen Schmerz in Angesicht des unmittelbar bevorstehenden Todes. Diese innerliche Anspannung findet in der gewittrigen Atmosphäre der Szene zusätzlichen Ausdruck. Das sich vor die Sonne schiebende dunkle Gewölk und der in feurigem Rot leuchtende Himmel verleihen ihr eine spannungsgeladene Unruhe. Andererseits strahlt Christus aber auch eine triumphale Überlegenheit aus. Um das dornenbekrönte Haupt leuchten göttliche Strahlen. Der durch die Gewitterwolken brechende blaue Himmel umgibt den hell erleuchteten Körper mit einer natürlichen Aureole. Das mit einem dicken Pfosten im Boden befestigte Kreuz durchmisst beinahe die gesamte Bildfläche. Die auf diese Weise erzielte Monumentalität wird durch die niedrige Horizontlinie und den in Untersicht dargestellten Körper nochmals gesteigert. 9Der Leib Christi ist nahezu unversehrt. Zwar hat sich die Dornenkrone tief in die Kopfhaut gegraben, doch dort, wo die wuchtigen Nägel die Hände und Füße durchstoßen, sind kaum Blutspuren zu erkennen. Ziel der Darstellung ist offensichtlich nicht die möglichst drastische Zurschaustellung körperlichen Leidens. Stattdessen betont das Gemälde auf bedrückende Weise die Einsamkeit Christi in der Zwiesprache mit Gott sowie den seelischen Schmerz in Angesicht des unmittelbar bevorstehenden Todes. Diese innerliche Anspannung findet in der gewittrigen Atmosphäre der Szene zusätzlichen Ausdruck. Das sich vor die Sonne schiebende dunkle Gewölk und der in feurigem Rot leuchtende Himmel verleihen ihr eine spannungsgeladene Unruhe. Andererseits strahlt Christus aber auch eine triumphale Überlegenheit aus. Um das dornenbekrönte Haupt leuchten göttliche Strahlen. Der durch die Gewitterwolken brechende blaue Himmel umgibt den hell erleuchteten Körper mit einer natürlichen Aureole. Das mit einem dicken Pfosten im Boden befestigte Kreuz durchmisst beinahe die gesamte Bildfläche. Die auf diese Weise erzielte Monumentalität wird durch die niedrige Horizontlinie und den in Untersicht dargestellten Körper nochmals gesteigert.
9Dass Mateo Cerezo der Autor des Gemäldes ist, belegt eine frühere, von ihm signierte Version der Kreuzigung in der Kathedrale von Burgos. Der offene Duktus und die starken Hell-Dunkel-Kontraste fügen sich nahtlos in die letzte Schaffensphase des 1666 im Alter von nur 29 Jahren verstorben Malers ein. Der in Burgos geborene Cerezo, der in Madrid in der Werkstatt Juan Carreño de Mirandas (Kat.Nr. 407 und Kat.Nr. 1297) ausgebildet worden war, hatte sich bis zu seinem frühen Tod bereits einen Namen als bedeutender Maler von Stillleben und religiösen Bildern gemacht. Noch im 18. Jahrhundert waren zwei weitere, heute verschollene Kreuzigungen Cerezos in situ nachweisbar. Eine befand sich in der Kathedrale von Valladolid, eine zweite war an einem Seitenaltar in der heute zerstörten Capilla de la Soledad in Madrid aufgestellt. Letztere war der Iglesia de los Padres Mínimos angegliedert und befand sich an der Puerta del Sol im Herzen Madrids. Auf Grund des großen, hochrechteckigen Formats kann davon ausgegangen werden, dass die Berliner Kreuzigung ursprünglich für die Aufstellung an einem Altar bestimmt war. Andreas von Schepeler, der erste nachweisbare Besitzer des Bildes, war von 1815 bis 1823 als preußischer Gesandter in Madrid tätig. Diese Umstände veranlassten bereits Elías Tormo 1927 zu der Annahme, dass es sich bei diesem Gemälde um das ehemalige Altarbild aus Madrid handelt.| Sven Jakstat10Dass Mateo Cerezo der Autor des Gemäldes ist, belegt eine frühere, von ihm signierte Version der Kreuzigung in der Kathedrale von Burgos. Der offene Duktus und die starken Hell-Dunkel-Kontraste fügen sich nahtlos in die letzte Schaffensphase des 1666 im Alter von nur 29 Jahren verstorben Malers ein. Der in Burgos geborene Cerezo, der in Madrid in der Werkstatt Juan Carreño de Mirandas (Kat.Nr. 407 und Kat.Nr. 1297) ausgebildet worden war, hatte sich bis zu seinem frühen Tod bereits einen Namen als bedeutender Maler von Stillleben und religiösen Bildern gemacht. Noch im 18. Jahrhundert waren zwei weitere, heute verschollene Kreuzigungen Cerezos in situ nachweisbar. Eine befand sich in der Kathedrale von Valladolid, eine zweite war an einem Seitenaltar in der heute zerstörten Capilla de la Soledad in Madrid aufgestellt. Letztere war der Iglesia de los Padres Mínimos angegliedert und befand sich an der Puerta del Sol im Herzen Madrids. Auf Grund des großen, hochrechteckigen Formats kann davon ausgegangen werden, dass die Berliner Kreuzigung ursprünglich für die Aufstellung an einem Altar bestimmt war. Andreas von Schepeler, der erste nachweisbare Besitzer des Bildes, war von 1815 bis 1823 als preußischer Gesandter in Madrid tätig. Diese Umstände veranlassten bereits Elías Tormo 1927 zu der Annahme, dass es sich bei diesem Gemälde um das ehemalige Altarbild aus Madrid handelt.| Sven Jakstat
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15206,00 x 162,00 cm16Bildmaß: 206,00 x 162,00 cm; Rahmenaußenmaß: 228 x 183,5 x 11 cm
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20- Gemalt ...21- Gemalt ...
21 + wer: [Mateo Cerezo (der Jüngere) (1637-1666)](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=people&id=47347)22 + wer: [Mateo Cerezo (der Jüngere) (1637-1666)](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=people&id=47347)
22 + wann: 1665 [circa]23 + wann: 1665 [circa]
23 + wo: [Burgos](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=oak&ort_id=11638)
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25- Verkauft ...
26 + wer: [Barthold Suermondt (1818-1887)](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=people&id=164569)
27 + wann: 1874
28 + 1874 Ankauf mit der Sammlung des Bankiers Barthold Suermondt
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30## Links/Dokumente25## Links/Dokumente
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34## Schlagworte29## Schlagworte
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36- [Altarbild](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=24381)
37- [Geist](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=18419)
38- [Gemälde](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=266)31- [Gemälde](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=266)
39- [Gewitterwolke](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=37354)
40- [Kathedrale](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=10804)
41- [Leinwand](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=17255)32- [Leinwand](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=17255)
42- [Lichtstrahl](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=39992)
43- [Schmerz](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=36855)
44- [Tod](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=1180)
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49Stand der Information: 2021-03-01 20:01:1937Stand der Information: 2021-01-30 03:09:44
50[CC BY-NC-SA @ Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)38[CC BY-NC-SA @ Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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