# Die Anbetung der Könige
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Inventarnummer: 95A
Beschreibung
Domenico Veneziano wurde um 1405/10 in Venedig geboren. Das erste dokumentarische Zeugnis stammt erst aus dem Jahre 1438 (sein Brief aus Perugia an Piero de’ Medici in Ferrara). 1439 begann er mit den Fresken in der Chorkapelle von S. Egidio in Florenz (assistiert von dem jungen Piero della Francesca), einem der bedeutendsten Aufträge in Florenz seit Masaccios Ausmalung der Brancacci-Kapelle. Diese Arbeiten zogen sich bis 1445 hin, bis zur Ausführung seines Hauptwerks, des Altars für S. Lucia dei Magnoli in Florenz (1445/47). Über seinen Werdegang und seine Tätigkeit bis 1438/39 gab es verschiedenartige Hypothesen in der Forschung. Nach H. Wohl (1980) wäre er in jungen Jahren nach Florenz gekommen und hier etwa 1422 bis 1426 Schüler Gentile da Fabrianos gewesen, dem er Anfang 1427 nach Rom folgte, wo Gentile die Freskierung der Lateransbasilika begann, aber im Oktober 1427 starb. Pisanello, der früher schon Gentiles Fresken im Dogenpalast in Venedig vollendet hatte, vollendete nun auch Gentiles Lateranfresken (bis 1432). Hier, und nicht in Oberitalien, lernte Domenico Veneziano demnach Pisanello und seine Kunst kennen, deren Einfluß im Berliner Tondo so stark ist, andererseits aber auch Masolinos Fresken in S. Clemente. Wahrscheinlich zur gleichen Zeit, als Pisanello 1432 nach dem Tode von Papst Martin V. Rom verließ und nach Verona zurückkehrte, kehrte Domenico nach Florenz zurück, wo er zunächst bis 1437 blieb und unter anderen von dem damals dominierenden Fra Angelico, aber auch von Paolo Uccello und Donatello beeinflußt wurde. 1437 ging er nach Perugia, um einen Raum im Palast der Baglioni auszumalen (nicht er - halten), wahrscheinlich anläßlich einer Hochzeit. Von Perugia schickte er am 1. April 1438 den berühmten Brief an Piero de’ Medici, einen der Söhne des Cosimo de’ Medici, in Ferrara, wo dieser mit seinen Söhnen beim Kirchenkonzil weilte. In dem Brief bietet er seine Dienste an und bittet darum, ihm den Auftrag für ein Altarbild zu vermitteln, den zu vergeben, wie er gehört habe, Cosimo de’ Medici beschlossen hätte. Aus dem Ton des Briefes darf man schließen, daß er bis dahin noch nicht für Piero de’ Medici gearbeitet hatte. Das Berliner Tondo mit der Anbetung der Könige stammt aber so gut wie sicher aus Medici-Besitz. So sieht F. Ames-Lewis (1979) in dem Berliner Tondo das Werk, das Piero de’ Medici als Reaktion auf Domenicos Brief anläßlich des Konzils in Ferrara 1438 bei ihm bestellte. Wohl (1980) glaubt nicht an einen unmittelbaren Bezug, doch weicht seine Datierung (1439/41) nur unwesentlich ab. Hervorstechendstes stilistisches Merkmal des Tondos, der das Ende der frühen, den Aufenthalt in Umbrien einschließenden Stilphase Domenicos markiert, ist der starke Einfluß der höfischen Kunst der Internationalen Gotik, wie sie Domenico von Pisanello vermittelt wurde, dem Bode das Tondo sogar selbst zuschrieb. Diese Tradition des höfischen internationalen Stils war in Umbrien wirksam. Der erneute Kontakt mit Pisanello kann sich aber auch anläßlich von dessen Aufenthalt beim Kirchenkonzil in Ferrara 1438 bzw. beim Florentiner Konzil 1439 ergeben haben, wo er das Porträtmedaillon des byzantinischen Kaisers Johannes VIII. Palaeologus schuf, der die Konzile besuchte. Ames-Lewis sieht in dem Gesicht des Mannes mit schwarzem Spitzbart und roter Kappe im Gefolge der Könige, genau in der Bildmitte, ein Porträt des Kaisers. Offenbar hat Domenico hier versteckte Porträts untergebracht, ihre Identifizierung ist allerdings kontrovers. Wohl (1980) sieht in dem aus dem Bild herausblickenden Mann mit kränklichen Gesichtszügen (Piero litt später an Gicht und hieß »der Gichtige«), im schwarzen Rock über dem weißem Hemd, allerdings ohne Kopfschmuck, einen Falken haltend (ein Emblem Pieros), hinter dem knienden König, ein Porträt des Piero de’ Medici und legt dies überzeugend durch Porträtvergleiche dar. Damit ist Ames-Lewis’ Identifizierung des Profilkopfes des Mannes mit
Material/Technik
Pappelholz
Maße
Durchmesser: 90 cm
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- Gemalt ...
+ wer: [Domenico Veneziano (1410-1461)](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=people&id=47396)
+ wann: 1440 [circa]
## Links/Dokumente
- [Das Objekt bei SMB-digital](http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=866005)
## Schlagworte
- [Gemälde](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=266)
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Stand der Information: 2021-07-23 16:35:16
[CC BY-NC-SA @ Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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- http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=866005&resolution=superImageResolution#1042551