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1 | # Der Johannesaltar | 1 | # Der Johannesaltar |
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3 | [Gemäldegalerie](https://smb.museum-digital.de/institution/12) | 3 | [Gemäldegalerie](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=institution&instnr=12) |
4 | Sammlung: [Malerei](https://smb.museum-digital.de/collection/141) | ||
5 | Sammlung: [Tafelmalerei](https://smb.museum-digital.de/collection/143) | ||
6 | Inventarnummer: 534B | 4 | Inventarnummer: 534B |
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8 | Beschreibung | 6 | Beschreibung |
9 | Das Retabel knüpft in der Grunddisposition an den Miraflores-Altar an, der ebenfalls in der Gemäldegalerie bewahrt wird. Das Programm beginnt auf der linken Tafel mit der Geburt und Namengebung Johannes des Täufers. Im Vordergrund unter dem Portal steht Maria mit dem neugeborenen Johannes auf den Armen. Sie wendet sich Zacharias zu, der ihr gegenüber auf einem Schemel sitzt und den ihm vom Engel bestimmten Namen seines Sohnes niederschreibt. Zacharias, der an die Geburt eines Sohnes nicht hatte glauben wollen, war von Gott mit Stummheit geschlagen worden. Als er jedoch den Namen niederschrieb, »ward sein Mund und seine Zunge aufgetan, und er redete und lobte Gott« (Lukas 1, 64). Hinter Maria und Zacharias öffnet sich der Blick in die Wochenstube, einen Raum mit Balkendecke, gefliestem Boden, einem Kamin und einer Kredenz sowie einem Baldachinbett, in dem Elisabeth ruht. Im Gewände des Portals sind die Apostel Jacobus minor und Philippus (links) sowie Simon und Judas Thaddäus (rechts) wiedergegeben. Die darüber dargestellten Reliefs zeigen, wie der Engel Zacharias erscheint und die Geburt eines Sohnes verkündet und wie der verstummte Zacharias den Tempel verläßt; sie illustrieren weiter die Vermählung Marias mit Joseph, die Verkündigung an Maria, die Heimsuchung und die Geburt Christi. Die Gegenüberstellung dieser Szenen weist unmißverständlich darauf hin, wie eng der Werdegang und das Leben Johannes’ des Täufers mit dem des Herrn verknüpft ist. Das Zentrum des Retabels bildet die Darstellung der Taufe Christi als das heilsgeschichtlich bedeutsamste Ereignis. Christus ist dem Betrachter frontal zugewandt. Er steht bis zu den Knien im Wasser des Jordan, der im Hintergrund eine weite Landschaft durchströmt. Neben ihm steht Johannes und vollzieht den Taufakt. Rechts vorn kniet ein Engel, der zu Christus emporblickt und seinen Mantel bereithält. Über Christus schwebt die Taube des Heiligen Geistes. Am Himmel darüber erscheint Gottvater, von dem die Worte ausgehen: »hic est filius meus dilectus in quo michi bene complacui ipsum audite« (Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe, den sollt ihr hören; Matthäus 17, 5). Im Gewände des Portals sehen wir die Apostel Petrus und Andreas (links) sowie Jacobus major und Johannes den Evangelisten (rechts). In der Hohlkehle ist in sechs aufeinander folgenden Reliefs dargestellt, wie Zacharias den Lobgesang anstimmt und die Zukunft des Johannes voraussagt, wie Johannes in die Wüste eilt, um dort ein Leben in Askese zu führen, wie er zur Buße aufruft und Pharisäer und Sadduzäer tauft und wie Christus dreimal vom Teufel versucht wird. Zuerst fordert ihn der Versucher auf, Steine in Brot zu verwandeln. In der zweiten Versuchung soll sich Christus vom Dach des Tempels stürzen, und zuletzt verspricht der Teufel Christus die Herrschaft über die Welt, wenn er ihn anbetet. Auf der dritten Tafel des Retabels ist die Enthauptung Johannes des Täufers wiedergegeben. Vorn steht die in kostbare Gewänder gekleidete Salome, die vom Henker das Haupt des Johannes empfängt. Salome und der Henker blicken ostentativ zur Seite, wodurch die verabscheuungswürdige Tat offenkundig wird. Zu Füßen des Henkers liegt der unter seinem Schwert gefallene Körper des Johannes auf den Stufen, die ins unterirdische Gefängnis hinabführen. Seine Hände sind gefesselt. Blut spritzt in hohem Bogen aus dem Stumpf seines Halses. Nach rechts schließt sich der Ausblick auf den von einer Mauer umgebenen Hof des Palastes an. Von draußen blicken zwei Männer herein, Zeugen der schrecklichen Tat, die mit Tränen in den Augen um den Ermordete trauern. Die Evangelien (Matthäus 14, 2-12; Markus 6, 17-29) berichten, daß Herodes von Johannes öffentlich des ehebrecherischen Verhältnisses zu Herodias, der Frau seines Bruders Philippus, angeklagt worden war und Herodes den Täufer gefangennehmen ließ, ihn jedoch nicht zu töten wagte. Als Salome, die Tochter der Herodias, zu Ehren des | 7 | Das Retabel knüpft in der Grunddisposition an den Miraflores-Altar an, der ebenfalls in der Gemäldegalerie bewahrt wird. Das Programm beginnt auf der linken Tafel mit der Geburt und Namengebung Johannes des Täufers. Im Vordergrund unter dem Portal steht Maria mit dem neugeborenen Johannes auf den Armen. Sie wendet sich Zacharias zu, der ihr gegenüber auf einem Schemel sitzt und den ihm vom Engel bestimmten Namen seines Sohnes niederschreibt. Zacharias, der an die Geburt eines Sohnes nicht hatte glauben wollen, war von Gott mit Stummheit geschlagen worden. Als er jedoch den Namen niederschrieb, »ward sein Mund und seine Zunge aufgetan, und er redete und lobte Gott« (Lukas 1, 64). Hinter Maria und Zacharias öffnet sich der Blick in die Wochenstube, einen Raum mit Balkendecke, gefliestem Boden, einem Kamin und einer Kredenz sowie einem Baldachinbett, in dem Elisabeth ruht. Im Gewände des Portals sind die Apostel Jacobus minor und Philippus (links) sowie Simon und Judas Thaddäus (rechts) wiedergegeben. Die darüber dargestellten Reliefs zeigen, wie der Engel Zacharias erscheint und die Geburt eines Sohnes verkündet und wie der verstummte Zacharias den Tempel verläßt; sie illustrieren weiter die Vermählung Marias mit Joseph, die Verkündigung an Maria, die Heimsuchung und die Geburt Christi. Die Gegenüberstellung dieser Szenen weist unmißverständlich darauf hin, wie eng der Werdegang und das Leben Johannes’ des Täufers mit dem des Herrn verknüpft ist. Das Zentrum des Retabels bildet die Darstellung der Taufe Christi als das heilsgeschichtlich bedeutsamste Ereignis. Christus ist dem Betrachter frontal zugewandt. Er steht bis zu den Knien im Wasser des Jordan, der im Hintergrund eine weite Landschaft durchströmt. Neben ihm steht Johannes und vollzieht den Taufakt. Rechts vorn kniet ein Engel, der zu Christus emporblickt und seinen Mantel bereithält. Über Christus schwebt die Taube des Heiligen Geistes. Am Himmel darüber erscheint Gottvater, von dem die Worte ausgehen: »hic est filius meus dilectus in quo michi bene complacui ipsum audite« (Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe, den sollt ihr hören; Matthäus 17, 5). Im Gewände des Portals sehen wir die Apostel Petrus und Andreas (links) sowie Jacobus major und Johannes den Evangelisten (rechts). In der Hohlkehle ist in sechs aufeinander folgenden Reliefs dargestellt, wie Zacharias den Lobgesang anstimmt und die Zukunft des Johannes voraussagt, wie Johannes in die Wüste eilt, um dort ein Leben in Askese zu führen, wie er zur Buße aufruft und Pharisäer und Sadduzäer tauft und wie Christus dreimal vom Teufel versucht wird. Zuerst fordert ihn der Versucher auf, Steine in Brot zu verwandeln. In der zweiten Versuchung soll sich Christus vom Dach des Tempels stürzen, und zuletzt verspricht der Teufel Christus die Herrschaft über die Welt, wenn er ihn anbetet. Auf der dritten Tafel des Retabels ist die Enthauptung Johannes des Täufers wiedergegeben. Vorn steht die in kostbare Gewänder gekleidete Salome, die vom Henker das Haupt des Johannes empfängt. Salome und der Henker blicken ostentativ zur Seite, wodurch die verabscheuungswürdige Tat offenkundig wird. Zu Füßen des Henkers liegt der unter seinem Schwert gefallene Körper des Johannes auf den Stufen, die ins unterirdische Gefängnis hinabführen. Seine Hände sind gefesselt. Blut spritzt in hohem Bogen aus dem Stumpf seines Halses. Nach rechts schließt sich der Ausblick auf den von einer Mauer umgebenen Hof des Palastes an. Von draußen blicken zwei Männer herein, Zeugen der schrecklichen Tat, die mit Tränen in den Augen um den Ermordete trauern. Die Evangelien (Matthäus 14, 2-12; Markus 6, 17-29) berichten, daß Herodes von Johannes öffentlich des ehebrecherischen Verhältnisses zu Herodias, der Frau seines Bruders Philippus, angeklagt worden war und Herodes den Täufer gefangennehmen ließ, ihn jedoch nicht zu töten wagte. Als Salome, die Tochter der Herodias, zu Ehren des |
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11 | Material/Technik | 9 | Material/Technik |
12 | Eichenholz | 10 | Eichenholz |
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14 | Maße | 12 | Maße |
15 | Bildmaß: | 13 | Bildmaß: je Tafel 078,7 x 049,2; Rahmenaußenmaß: 85,5 x 56 cm 6,0 Mitteltafel; Rahmenaußenmaß: 97,5 x 184 cm |
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18 | 16 | ||
19 | 17 | ||
20 | - Hergestellt ... | 18 | - Gemalt ... |
21 | + wer: [Rogier van der Weyden (1400-1464)](https://smb.museum-digital.de/people/47371) | 19 | + wer: [Rogier van der Weyden (1400-1464)](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=people&id=47371) |
22 | + wann: 1450-1464 | 20 | + wann: 1455 [circa] |
23 | + wo: [Niederlande](https://smb.museum-digital.de/oak?ort_id=500) | ||
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25 | ## Links/Dokumente | 22 | ## Links/Dokumente |
26 | 23 | ||
27 | - [Das Objekt bei SMB-Digital](https://id.smb.museum/object/866581) | 24 | - [Das Objekt bei SMB-digital](http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=866581) |
28 | - [Das Objekt bei SMB-digital](https://id.smb.museum/object/866581) | ||
29 | 25 | ||
30 | ## Schlagworte | 26 | ## Schlagworte |
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32 | - [ | 28 | - [Eichenholz](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=12020) |
33 | - [ | 29 | - [Gemälde](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=266) |
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35 | ___ | 31 | ___ |
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38 | Stand der Information: 202 | 34 | Stand der Information: 2021-11-02 21:15:59 |
39 | [CC BY | 35 | [CC BY-NC-SA @ Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/) |
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41 | ___ | 37 | ___ |
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43 | - http | 39 | - http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=866581&resolution=superImageResolution#1043072 |
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Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...
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