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Gemäldegalerie Malerei [82.1] Archiv 2021-01-30 03:09:44 Vergleich

Bildnis einer Dame (Portrait of a Lady)

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1# Bildnis einer Dame1# Bildnis einer Dame (Portrait of a Lady)
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3[Gemäldegalerie](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=institution&instnr=12)3[Gemäldegalerie](https://smb.museum-digital.de/institution/12)
4Sammlung: [Malerei](https://smb.museum-digital.de/collection/141)
4Inventarnummer: 82.15Inventarnummer: 82.1
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6Beschreibung7Beschreibung
7Obschon das Damenporträt, dessen Gegenstück mit dem Bildnis eines Herrn der Louvre in Paris bewahrt, bislang nicht identifiziert werden konnte, kommen Zweifel über die Standeszugehörigkeit der Dargestellten nicht auf. Das gewählte Festtagskostüm, der kostbare Orientteppich auf dem Tisch, das Inkrustationswerk der Bodenfliesen, auch die profilierte Rahmung der Tür, die allen Anforderungen klassizistischer Innenarchitektur genügt, sind unmißverständliche Indizien von Wohlstand und gehobener Gesellschaftssphäre. Entscheidend wird der ständische Anspruch jedoch von der Dargestellten selbst vertreten. Aus vornehm-aufrechter Sitzpose blickt sie dem Betrachter entgegen: mit einem Zug kaum merklicher Verwunderung über die Störung, aber dennoch zu zwanglosem Kontakt bereit. Dem behutsam nuancierten Ausdruck entspricht die detailbedachte Malweise in verhalten leuchtender Farbigkeit. Das noble Schwarz des Atlaskleides bildet den Grund, von dem sich die warmen Inkarnattöne des Gesichts und der Hände wohlklingend abheben, der aber auch das modische Beiwerk wirkungsvoll hervortreten läßt, etwa den weit gespannten Gitterkragen, der mit den kostbaren Spitzenmanschetten harmoniert, oder den kostbaren Miederbesatz aus Goldbrokat, dessen schildartiger Zuschnitt sich im beweglicheren Gold der Ärmelschleifen reizvoll löst. Ringe, allenthalben Perlen, Goldketten und eine Reiherfeder ergänzen die festliche Aufmachung. Mit dem Blick auf das Alter der Dargestellten kann diese nur in ihrem Hochzeitskleid wiedergegeben sein. Das Bildnis dürfte das Ereignis der Heirat memorieren und begründet sich gerade in dieser Aufgabenstellung sinnvoll als Gegenstück zum Pariser Herrenbildnis. Die anspruchsvolle Bildanlage, die über die eigene Wirklichkeit des Modells hinausführt, ist kennzeichnend für die Porträtmalerei in Amsterdam. Mit einer auf repräsentative Wirkung zielenden Auffassung war Thomas de Keyser als Sohn und Schüler Hendrick de Keysers, der als Architekt und Meister höfischer Bildnisplastik hohes Ansehen genoß, von Hause aus vertraut. In diesen Konventionen wäre er vermutlich befangen geblieben, hätte nicht Frans Hals im benachbarten Haarlem bahnbrechende Neuerungen bereitgestellt. Dessen Momentaufnahmen spontaner Lebensäußerung halfen de Keyser, die überkommenen Porträtformeln zu lockern. Aus Haarlemer Anregungen erwuchs auch die Vorliebe für das Schaffen im Kabinettformat. Daß er diese Darstellungsform zu großer Wirkung steigerte, weist auf die Auseinandersetzung mit dem höfischen Bildnisstil Antwerpens. In den Figurenkompositionen Anton van Dycks fand er jene »grandezza« des Auftretens, in der das Spannungsverhältnis zwischen Person und Stand im Sinne einer Synthese gelöst ist. Gerade dieses lebensvolle Ineinsfallen persönlichen und ständischen Geltungsanspruchs hat Thomas de Keyser in seinem Damenbildnis zum vorherrschenden Ausdrucksmerkmal erhoben. 8Obschon das Damenporträt, dessen Gegenstück mit dem Bildnis eines Herrn der Louvre in Paris bewahrt, bislang nicht identifiziert werden konnte, kommen Zweifel über die Standeszugehörigkeit der Dargestellten nicht auf. Das gewählte Festtagskostüm, der kostbare Orientteppich auf dem Tisch, das Inkrustationswerk der Bodenfliesen, auch die profilierte Rahmung der Tür, die allen Anforderungen klassizistischer Innenarchitektur genügt, sind unmißverständliche Indizien von Wohlstand und gehobener Gesellschaftssphäre. Entscheidend wird der ständische Anspruch jedoch von der Dargestellten selbst vertreten. Aus vornehm-aufrechter Sitzpose blickt sie dem Betrachter entgegen: mit einem Zug kaum merklicher Verwunderung über die Störung, aber dennoch zu zwanglosem Kontakt bereit. Dem behutsam nuancierten Ausdruck entspricht die detailbedachte Malweise in verhalten leuchtender Farbigkeit. Das noble Schwarz des Atlaskleides bildet den Grund, von dem sich die warmen Inkarnattöne des Gesichts und der Hände wohlklingend abheben, der aber auch das modische Beiwerk wirkungsvoll hervortreten läßt, etwa den weit gespannten Gitterkragen, der mit den kostbaren Spitzenmanschetten harmoniert, oder den kostbaren Miederbesatz aus Goldbrokat, dessen schildartiger Zuschnitt sich im beweglicheren Gold der Ärmelschleifen reizvoll löst. Ringe, allenthalben Perlen, Goldketten und eine Reiherfeder ergänzen die festliche Aufmachung. Mit dem Blick auf das Alter der Dargestellten kann diese nur in ihrem Hochzeitskleid wiedergegeben sein. Das Bildnis dürfte das Ereignis der Heirat memorieren und begründet sich gerade in dieser Aufgabenstellung sinnvoll als Gegenstück zum Pariser Herrenbildnis. Die anspruchsvolle Bildanlage, die über die eigene Wirklichkeit des Modells hinausführt, ist kennzeichnend für die Porträtmalerei in Amsterdam. Mit einer auf repräsentative Wirkung zielenden Auffassung war Thomas de Keyser als Sohn und Schüler Hendrick de Keysers, der als Architekt und Meister höfischer Bildnisplastik hohes Ansehen genoß, von Hause aus vertraut. In diesen Konventionen wäre er vermutlich befangen geblieben, hätte nicht Frans Hals im benachbarten Haarlem bahnbrechende Neuerungen bereitgestellt. Dessen Momentaufnahmen spontaner Lebensäußerung halfen de Keyser, die überkommenen Porträtformeln zu lockern. Aus Haarlemer Anregungen erwuchs auch die Vorliebe für das Schaffen im Kabinettformat. Daß er diese Darstellungsform zu großer Wirkung steigerte, weist auf die Auseinandersetzung mit dem höfischen Bildnisstil Antwerpens. In den Figurenkompositionen Anton van Dycks fand er jene »grandezza« des Auftretens, in der das Spannungsverhältnis zwischen Person und Stand im Sinne einer Synthese gelöst ist. Gerade dieses lebensvolle Ineinsfallen persönlichen und ständischen Geltungsanspruchs hat Thomas de Keyser in seinem Damenbildnis zum vorherrschenden Ausdrucksmerkmal erhoben.| 200 Meisterwerke der europäischen Malerei - Gemäldegalerie Berlin, 2010 :::::::::::::::::: Although there is no definite information about the identity of the subject, her clothing and surroundings clearly suggest her high social standing. De Keyser, one of the most prominent portrait painters in Amsterdam, combines great care in executing painterly detail with psychological perception of the woman. The influence of Frans Hals is evident here, as is that of Antwerp court portraiture. The companion piece, Portrait of a Man, is now in the Louvre. | Prestel Museum Guides - Gemäldegalerie Berlin, 2017 SIGNATUR / INSCHRIFT: Oben an der Tür: TDK (verbunden) 1632
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9SIGNATUR / INSCHRIFT: Oben an der Tür: TDK (verbunden) 1632
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13Material/Technik10Material/Technik
14Eichenholz11Eichenholz
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1779,1 x 52,4 cm14Bildmaß: 79,1 x 52,4 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 79.1 x 52.4 cm, Rahmenaußenmaß: 106 x 80,4 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 106 x 80.4 cm
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22- Gemalt ...19- Hergestellt ...
23 + wer: [Thomas de Keyser (1596-1667)](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=people&id=3522)20 + wer: [Thomas de Keyser (1596-1667)](https://smb.museum-digital.de/people/3522)
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27## Links/Dokumente24## Links/Dokumente
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29- [Das Objekt bei SMB-digital](http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=869296)26- [Das Objekt bei SMB-Digital](https://id.smb.museum/object/869296)
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35- [Gemälde](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=266)
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41Stand der Information: 2021-01-30 03:09:4437Stand der Information: 2023-10-06 00:00:51
42[CC BY-NC-SA @ Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)38[CC BY @ Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/)
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Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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