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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [978] Archiv 2023-10-06 00:00:51 Vergleich

Blumengirlande mit Maria, Christus und dem Johannesknaben (Garland of Flowers with the Virgin, Christ and Young St. John)

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1# Blumengirlande mit Maria, Christus und dem Johannesknaben (Garland of Flowers with the Virgin, Christ and Young St. John)1# Blumengirlande mit Maria, Christus und dem Johannesknaben
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3[Gemäldegalerie](https://smb.museum-digital.de/institution/12)3[Gemäldegalerie](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=institution&instnr=12)
4Sammlung: [Malerei](https://smb.museum-digital.de/collection/141)
5Sammlung: [Tafelmalerei](https://smb.museum-digital.de/collection/143)
6Inventarnummer: 9784Inventarnummer: 978
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8Beschreibung6Beschreibung
9Daniel Seghers, der bedeutendste Schüler von Jan Brueghel d.J. arrangierte hier um ein zentrales religiöses Nischenmotiv ein prächtiges, aufgehängtes Blumengewinde. Neben verschiedenen Rosenarten, Nelken, Hyazinten und Schneeglöckchen zieren auch Tulpen das Arrangement. Die Ende des 16. Jahrhunderts in den Niederlanden eingeführten Tulpen etablierten sich schnell zum Liebhaberobjekt der sozial gehobenen Schichten. Besonders begehrt und kostbar waren mehrfarbige Tulpen, die später durch flammenartige Muster und gekräuselte Blütenblätter noch größere Begeisterung hervorriefen. Seghers führt in einem Bild eben solche außergewöhnlich kostbaren und nur kleinen Kreisen zugängliche Tulpen vor. Hier, wie in mindestens dreißig weiteren Gemälden, arbeitete Daniel Seghers mit Erasmus Quellinus d. J. (1607-1678) zusammen, der die Gottesmutter mit Christusknaben und dem heiligen Johannes d. T. einfügte. Seghers selbst signierte links unten: Daniel Seghers Soctis JESU. Dieser verkürzt angefügte lateinische Namenszusatz, der vollständig Societas Jesu (Gesellschaft Jesu) heißen müsste, verweist auf Seghers` Mitgliedschaft im Jesuitenorden. Der Künstler hatte im Jahre 1611 seine Malerlehre abgeschlossen und trat drei Jahre später, nachdem er zum römisch-katholischen Glauben konvertiert war, dem Jesuitenorden in Mechelen bei. Seine so besiegelte gegenreformatorische Verbundenheit mit der römisch-katholischen Kirche prädestinierte ihn für die Perfektionierung des religiösen Blumenstücks. Insbesondere der Jesuitenorden pflegte in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts die Andachts- und Meditationsliteratur. So entsprach auch die Gruppe jener religiösen Andachtsbilder der Mode der Zeit. Der Wert gemalter Bilder der Jungfrau Maria, den die Schriften der Reformation bestritten hatten, wurde damit verteidigt. Das Blumengewinde spiegelt zudem den wohl in der Volksfrömmigkeit verwurzelten Brauch wider, Marienfiguren wie auch Heiligenskulpturen mit Blumen zu schmücken. Dies war eine Ende des 16. Jahrhunderts zu beobachtende Reaktion auf die offenen Bilderstürme in den Niederlanden, wobei dem Blumenschmuck eine spirituelle Bedeutung zukam. In diesem Sinne sind sicherlich auch einige Blumen in unserer Girlande sinnbildhaft zu deuten. So erhält die Gottesmutter als krönende Blume über ihrem Haupt eine Rosenknospe, die Marienblume schlechthin. Unmittelbar neben der Rosenknospe erblüht eine Nelke. Gemäß ihrer Symbolik als Kreuzesnagel Christi verweist die Nelke auf den späteren Opfertod des Gottessohnes. Doch auch auf die Rolle Jesu als Todesüberwinder wird hingewiesen. Denn auf den Blumen der Girlande haben sich Schmetterlinge niedergelassen, die den sinnbildlichen Verweis auf die Auferstehung liefern sollen. Nicht zuletzt deshalb arbeitete Daniel Seghers in die Blumengirlande in erster Linie Frühlingsblumen ein, um sie mit der Auferstehung Christi am Ostermorgen symbolisch zu verknüpfen, die mit der Jahreszeit des Frühlings untrennbar verbunden ist. SIGNATUR / INSCHRIFT: Links unten: Daniel Seghers Soctis JESV. Rechts unten die Nr. 27 Mitte rechts in der Reliefrahmung: E. Quellinus7Das um ein zentrales religiöses Nischenmotiv arrangierte und an einer Kartusche aufgehangene prächtige Blumengewinde stammt vom bedeutendsten Schüler von Jan Brueghel d. Ä., dem Daniel Seghers (1590-1661). Hier, wie in mindestens dreißig weiteren Gemälden, arbeitete Daniel Seghers mit Erasmus Quellinus d. J. (1607-1678) zusammen, der die Gottesmutter mit Christusknaben und dem heiligen Johannes d. T. einfügte. Seghers selbst signierte links unten: Daniel Seghers Soctis JESU.
8Dieser verkürzt angefügte lateinische Namenszusatz, der vollständig Societas Jesu (Gesellschaft Jesu) heißen müsste, verweist auf Seghers` Mitgliedschaft im Jesuitenorden. Der Künstler hatte im Jahre 1611 seine Malerlehre abgeschlossen und trat drei Jahre später, nachdem er zum römisch-katholischen Glauben konvertiert war, dem Jesuitenorden in Mechelen bei. Seine so besiegelte gegenreformatorische Verbundenheit mit der römisch-katholischen Kirche prädestinierte ihn für die Perfektionierung des religiösen Blumenstücks. Insbesondere der Jesuitenorden pflegte in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts die Andachts- und Meditationsliteratur. So entsprach auch die Gruppe jener religiösen Andachtsbilder der Mode der Zeit. Der Wert gemalter Bilder der Jungfrau Maria, den die Schriften der Reformation bestritten hatten, wurde damit verteidigt. Das Blumengewinde spiegelt zudem den wohl in der Volksfrömmigkeit verwurzelten Brauch wider, Marienfiguren wie auch Heiligenskulpturen mit Blumen zu schmücken. Dies war eine Ende des 16. Jahrhunderts zu beobachtende Reaktion auf die offenen Bilderstürme in den Niederlanden, wobei dem Blumenschmuck eine spirituelle Bedeutung zukam.
9In diesem Sinne sind sicherlich auch einige Blumen in unserer Girlande sinnbildhaft zu deuten. So erhält die Gottesmutter als krönende Blume über ihrem Haupt eine Rosenknospe, die Marienblume schlechthin. Unmittelbar neben der Rosenknospe erblüht eine Nelke. Gemäß ihrer Symbolik als Kreuzesnagel Christi verweist die Nelke auf den späteren Opfertod des Gottessohnes. Doch auch auf die Rolle Jesu als Todesüberwinder wird hingewiesen. Denn auf den Blumen der Girlande haben sich Schmetterlinge niedergelassen, die den sinnbildlichen Verweis auf die Auferstehung liefern sollen. Nicht zuletzt deshalb arbeitete Daniel Seghers in die Blumengirlande in erster Linie Frühlingsblumen ein, um sie mit der Auferstehung Christi am Ostermorgen symbolisch zu verknüpfen, die mit der Jahreszeit des Frühlings untrennbar verbunden ist.
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11SIGNATUR / INSCHRIFT: Links unten: Daniel Seghers Soctis JESV.
12Rechts unten die Nr. 27
13Mitte rechts in der Reliefrahmung: E. Quellinus
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151829/30 Überweisung aus den Königlich Preußischen Schlössern
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11Material/Technik17Material/Technik
12Leinwand18Leinwand
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14Maße20Maße
15Rahmenaußenmaß: 157,5 x 125,5 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 157.5 x 125.5 cm, Bildmaß: 129,8 x 98,7 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 129.8 x 98.7 cm21129,8 x 98,7 cm
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20- Hergestellt ...26- Gemalt ...
21 + wer: [Erasmus Quellinus (der Jüngere)](https://smb.museum-digital.de/people/217067)27 + wer: [Daniel Seghers (1590-1661)](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=people&id=47531)
22 + wann: 1650-166028 + wann: 1650-1660
23 + wo: [Flandern](https://smb.museum-digital.de/oak?ort_id=430)29 + wo: [Flandern](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=oak&ort_id=430)
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25- Hergestellt ...31- Gemalt ...
26 + wer: [Daniel Seghers (1590-1661)](https://smb.museum-digital.de/people/47531)32 + wer: [Erasmus Quellinus II (1607-1678)](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=people&id=65656)
27 + wann: 1650-166033 + wann: 1650-1660
28 + wo: [Flandern](https://smb.museum-digital.de/oak?ort_id=430)34 + wo: [Flandern](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=oak&ort_id=430)
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30## Links/Dokumente36## Links/Dokumente
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32- [Das Objekt bei SMB-Digital](https://id.smb.museum/object/869764)38- [Das Objekt bei SMB-digital](http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=869764)
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35## Schlagworte40## Schlagworte
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37- [Gemälde](https://smb.museum-digital.de/tag/266)42- [Gemälde](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=266)
38- [Leinwand](https://smb.museum-digital.de/tag/17255)43- [Leinwand](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=17255)
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43Stand der Information: 2023-10-06 00:00:5148Stand der Information: 2021-01-30 03:09:44
44[CC BY @ Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/)49[CC BY-NC-SA @ Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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48- https://id.smb.museum/digital-asset/539510053- http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=869764&resolution=superImageResolution#1046050
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Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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