Das Gemälde basiert thematisch auf einer „Anleitung zum Gebrauch allegorischer Personen für bildende Künstler“ des mit Rode befreundeten Lyrikers und Logik-Professors an der Berliner Kadettenanstalt, Karl Wilhelm Ramler: „Die Göttin der Weisheit zeigt dem gewaffneten Helden in ihrem spiegelhellem Schilde was hinter seinem Rücken vorgeht: er sieht darin eine schlangenhaarige Göttin schlafen. Sogleich zieht er seinen Degen, noch ehe sie wach wird“. Die Dynamik des Vorgangs wird am rechten Bildrand durch den rücklings ausweichenden kleinen geflügelten Genius mit dargebotener Rüstung, Waffe und Lorbeerkranz hervorgehoben. Dazu bietet die dramatische Wolkenlandschaft des Hintergrundes den geeigneten bildkünstlerischen Resonanzraum für die sinnbildliche Darstellung dieser bedeutenden historischen Entscheidung Friedrichs des Großen, unangekündigt in Sachsen einzumarschieren und damit den später so bezeichneten Siebenjährigen Krieg (1756 – 1763) zu beginnen. Das Gemälde gehörte zu einer locker gefügten Brandenburgiana (Fridericiana), die zwischen 1787 bzw.1791 und 1795 entstand. SIGNATUR / INSCHRIFT: Bez. an der Schwertscheide: B. Rode 1789
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