Die Madonna – würdevolle, zugleich mitfühlende Mittlerin zwischen Gott und Menschen – wurde im Andachtsbild der italienischen Renaissance bevorzugt dargestellt. Erhöht sitzend, in ikonographisch vorgeschriebenen Farben gekleidet und durch einen Nimbus ausgezeichnet, wirkt sie dennoch mütterlich. Das nackte Kind spielt mit einem Finken, Symbol künftiger Passion. Der Blick eines der irdisch schönen Engel knüpft die Verbindung zum Betrachter. Die Gestalten rücken diesem im engen Bildausschnitt nahe. Ihre Plastizität wird durch betonte Licht- und Schattenpartien gesteigert. Den Anlass der Darstellung, das Gebet, demonstriert der Johannesknabe im Fellgewand künftigen Büßertums.
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