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Gemäldegalerie Malerei Tafelmalerei [583]
https://id.smb.museum/digital-asset/5407070 (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Der Kosmograph Sebastian Münster (1489-1552) (Portrait of the Cosmographer Sebastian Münster (1489-1552))

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Beschreibung

Das Bildnis zeigt uns einen alten Mann mit rötlich überhauchten Zügen. Barthaare und Flaum legen sich wie ein silberner Schimmer über das markante Gesicht. Der Dargestellte trägt auf dem Kopf ein schwarzes Barett, unter dem das weiße Greisenhaar hervorquillt. Das weiße, am Kragen bestickte Hemd ist um den Hals in einen fein gefältelten Kragen gefaßt; darüber trägt er ein rotes Wams. Eine schwarze Schaube, mit hellbraun- weißlichem Pelz besetzt, vervollständigt seine Kleidung. Der Mann sitzt hinter einem mit rotem Samt belegten Tisch oder einer Brüstung, auf die er die Hände legt. Der Hintergrund, der durch Schatten verräumlicht wird, bildet zusammen mit dem roten Streifen vorn einen Bildraum. Der Farbklang aus Grün, zweierlei Rot und Schwarz bestimmt wesentlich die Bildwirkung. Eigentümlich erscheint der frontale Lichteinfall. Der nachdenklich-besinnliche Zug wird dadurch besonders hervorgehoben. Bei dem Dargestellten handelt es sich um Sebastian Münster, einen der großen Gelehrten des 16. Jahrhunderts. Er wurde am 20. Januar 1488 in der rheinhessischen Stadt Ingelheim geboren. Mit 18 Jahren trat er dem Franziskanerorden bei und studierte in Heidelberg, Löwen und Tübingen. 1509 begann er bei seinem Ordensbruder Konrad Pellikan aus Ruffach im Elsaß mit dem Studium des Hebräischen, was später ausschlaggebend für seine wissenschaftliche Laufbahn wurde. 1514 bis 1518 studierte er in Tübingen Mathematik, Astronomie, Kartographie und Geographie. Hierauf folgte er seinem Lehrer Pellikan nach Basel, wo er auch mit Schriften Luthers in Berührung kam. 1524 bis 1529 lehrte er an der Universität Heidelberg als Professor Hebräisch. Vermutlich in diesen Jahren löste er sich innerlich von der alten Kirche. Der Ruf auf den verlassenen Lehrstuhl für Hebräisch seines vormaligen Lehrers in das damals gerade reformierte Basel erleichterte ihm den Übertritt zur reformierten Seite. Neben vielen anderen Schriften (er betätigte sich auch als Herausgeber) ragen zwei seiner Arbeiten besonders hervor. Er gab die erste deutsche Fassung der Bibel in hebräischer Sprache heraus und er schrieb die »Cosmographia« genannte Beschreibung der ganzen damaligen Welt in sechs Bänden. Diese enthielt das umfassende Wissen der Zeit, wurde in viele Sprachen übersetzt und erlebte bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts 21 Auflagen. 1547 wurde Münster zum Rektor der Universität Basel gewählt und hatte damit den Höhepunkt seiner Laufbahn erreicht. Er starb in Basel am 23. Mai 1552. Das Gemälde Ambergers trägt auf der Rückseite die Inschrift: »Sebastian Münster Cosmographus. Seines Alters 65 gemalt A(nn)o. 1552.« Das Bildnis wurde also nur Monate vor seinem Tod gemalt. Der Maler des Porträts, Christoph Amberger, 1530 in Augsburg als Meister zugelassen, ist einer der bedeutendsten Künstler des zweiten Jahrhundertdrittels in Deutschland und als einer der führenden Porträtisten seiner Zeit bekannt. Er hatte Italien besucht und war in Augsburg mit Tizian zusammengetroffen. Die italienische Malerei seiner Zeit war ihm daher nicht fremd. Die Gemäldegalerie besitzt zwei Werke seiner Hand: Das Bildnis Kaiser Karls V. in zarten silbergrauen und violetten Tönen, das im Malerischen wie in der psychologischen Durchdringung des Dargestellten gleichermaßen ausdrucksstark ist – es stammt aus dem Beginn seiner Meisterzeit um 1532. Und das Bildnis Sebastian Münsters, das in seiner frontalen Be leuchtung und der tiefleuchtenden Farbigkeit charakteristisch für den Spätstil Ambergers ist. | 200 Meisterwerke der europäischen Malerei - Gemäldegalerie Berlin, 2010 |--Hier Übersetzung--__ A 16th-century inscription on the back of the panel provides Information about the subject. It says: “Sebastian Münster Cosmographus. Painted at the age of 65, Ao. 1552”. Sebastian Münster was born in 1488 in Ingelheim in Rhine-Hesse, entered the Franciscan Order as a young man and then studied in Heidelberg, Louvain and Tübingen. Later he dedicated himself to the Reformation. He was a teacher and professor, subsequently becoming Rector of the University of Basel, where he died in 1552. Münster’s fame was based on the Cosmographia Universalis, a comprehensive description of the world in six volumes, which appeared in new editions well into the 17th century. | Prestel Museum Guides - Gemäldegalerie Berlin, 2012 SIGNATUR / INSCHRIFT: Rückseite Sebastian Münster Cosmographus. Seines Alters 65 gemalt Ao.1552.

Material/Technik

Lindenholz

Maße

Bildmaß: 55,8 x 43,3 cm, Bildmaß (Höhe x Breite): 55.8 x 43.3 cm, Rahmenaußenmaß: 76 x 63,1 cm, Rahmenaußenmaß (Höhe x Breite): 76 x 63.1 cm

Gemäldegalerie

Objekt aus: Gemäldegalerie

Die Gemäldegalerie besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei des 13. bis zum 18. Jahrhunderts. Die Bestände umfassen...

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