Das sehr dünne Holz des gedrechselten Gefäßes mit einem Boden aus zusammengesetzten Holzplatten und eingesetzten Füßen wurde auf einer Textilgrundierung mit Schwarzlack und einer abschließenden Rotlackschicht überfangen. In Höhe und Durchmesser ist das Becken etwas größer als üblich. Die leicht schräg aufragende Gefäßwand wird durch eine zierliche Profilierung unterteilt und schließt oben mit einer kräftigen, gerundeten Lippe ab. Ihr entspricht der runde Profilring am unteren Rand der Wandung. Der Fußteil besteht aus drei tatzenförmigen, äußerst stabilen Füßen mit wolkenförmigen Zargen. Gebrauchsspuren zeigen sich durch den Abrieb des leuchtenden Rotlacks besonders deutlich in stark beanspruchten Bereichen, wie an Griffstellen oder an den Füßen. In diesen Fällen tritt der schwarze Lack darunter hervor und belegt das Alter des Gefäßes. Diese Alterspuren werden als visuelle und haptische Zeichen einer Ästhetik der Vergänglichkeit besonders wertgeschätzt und sind charakteristisch für Negoro-Lacke.
Sammlung Klaus F. Naumann
de