Die Kette setzt sich aus vierzig unterschiedlich großen Perlen zusammen, die aus gelbem, blauem und weißem Glas gefertigt wurden, wobei die blau-weiße, augenähnliche Verzierung namensgebend ist. Die Augenfinden sich auf wenigen Perlen in einfacher Ausführung, zumeist jedoch in doppelten Reihen paarweise angeordnet. Ihr Durchmesser ist von der Größe der rundlichen Perlenabhängig, die zwischen 0,9 und 2,3 cm beträgt. Für die Herstellung wurden verschieden gefärbte Glasstäbe zusammengeschmolzen und anschließend in kleine Teile gedrückt und geteilt. Abschließend wurden die Perlen im erkalteten Zustand abgeschliffen und poliert.
Nähere Fundumstände zu der Kette sind heute nichtmehr bekannt. Somit kann nur gemutmaßt werden, dass diese Teil einer Grabausstattung oder aber eine Votivgabe in einem Heiligtum war, wenngleich ein Grabfund als wahrscheinlicher gilt. Es bleibt unklar, ob es sich um Importstücke handelt oder solche aus einer ägyptischen Werkstatt, denn „Schichtaugenperlen“ sind an ca. 800 Fundorten belegt. Das geographische Gebiet reicht von Portugal bis zum Schwarzen Meer, dem Vorderen Orient und von Deutschland bis Nordafrika. Am häufigsten sind gelbe und orangefarbene oder blaue und grüne Perlenaus opakem Glas mit ihren zumeist blau-weißen Augenzwischen dem 5. und 4. Jh. v. Chr. nachgewiesen.
(J. Helmbold-Doyé)
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