Die Stele des königlichen Schreibers und Vorstehers der Scheunen, Upuatmose war in der Opferkapelle des Graboberbaus aufgestellt gewesen. Im oberen Bildfeld ist der Stelenbesitzer auf der rechten Seite vor dem Sonnengott Re-Harachte und links vor dem mumiengestaltigen Unterweltsherrscher Osiris betend und opfernd dargestellt. Seine Gebete sind im Feld darunter aufgezeichnet. Hier werden "alle Schreiber, alle Priester, alle Vorlesepriester und die Kenner der Schrift des (Weisheitsgottes) Thot, die kommen werden, um dieses Grab zu sehen" aufgefordert, die Totengebete aufzusagen, um ihm das ewige Leben im Jenseits zu sichern.
Die Verteilung der Anrufungen ist sehr exakt auf die diesseitige Welt im Osten (rechts) sowie das Jenseits im Westen (links) abgestimmt.
In den beiden unteren Bildfeldern kniet der Verstorbene mit zum Gebet erhobenen Armen. Er spricht die Anrufungen an die beiden Götter, die in den waagerechten Zeilen über jeder Figur niedergeschrieben sind.
Die Stele ist ein sehr gutes Beispiel der memphitischen Kunst nach dem Ende der Amarna-Periode, in der die künstlerischen Normen der Vor-Amarnazeit wieder aufgenommen wurden. Neben Werken, die Amarna-Traditionen stärker beibehielten, enstanden in dieser Zeit Reliefs von ausgesprochener Eleganz in der Linienführung und Technik, gleichzeitig aber auch von akademischer Kühle.
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