Neben Statuen und in Stein eingeritzten Inschriften blieb eine Anzahl kleiner Gegenstände mit den Namen des Senenmut bis in unsere Zeit erhalten.
Die Bestimmung dieses kleinen, unansehnlich geglätteten Steines mit seinen abgerundeten Kanten ist für uns ein Geheimnis. In der Fachliteratur wird er gewöhnlich als Polierstein bezeichnet. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass dieser Stein eine magische Bedeutung hatte, worauf auch die darauf angebrachte Inschrift hindeutet: ‚Mysterien vollziehen für Amun durch den Vorsteher der Priester des Month, Senenmut, den Gerechtfertigten.‘ (Urk. IV 417). Der Titel ‚Vorsteher der Priester des Month‘ kommt schon auf den frühesten Statuen des Senenmut vor. Er war wahrscheinlich mit der Aufsicht des Tempelbaus für den Gott Month in Armant verbunden.
Bekannt sind zwei weitere Steine mit Inschriften gleichen Inhalts, die sich nur in den Titeln des Senenmut unterscheiden. Sie haben jedoch unterschiedliche Formen und sind aus verschiedenen Gesteinen gefertigt – der eine aus Granit und der andere aus Kalkstein. Sie könnten ursprünglich einer Gruppe magischer Steine gebildet haben, die von den Grabräubern Ende des 19. Jh. in der Umgebung der Grabkapelle des Senenmut gefunden wurden. Diese wurden später an verschiedene Personen auf dem Antikenmarkt in Luxor verkauft.
Nach: Geheimnisvolle Königin Hatschepsut. Ägyptische Kunst des 15. Jahrhunderts v. Chr., hrsg. v. Aksamit, Joanna und Wolniak, Izabela, Warschau 1997, S. 137 (J. Aksamit).
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