„Wie kreativ und souverän die ägyptische Kunst mit den Regeln Jahrtausende alter Konvention umzugehen versteht, zeigt die Würfelfigur des Jupa…Sie kombiniert die älteste Form dieses Typus, die noch Beine und Arme rundplastisch ausmodelliert, mit dem Naos der naophoren Kniefigur. Der wuchtige Basisblock definiert den Raum, aus dem heraus die Statue zum Kubus geschlossen ihr plastisches Volumen entwickelt und ihre Spannung und ihre Bereitschaft bezieht, sich zu erheben. Fünf Statuentypen sind für drei Jahrtausende ägyptischer Kunst ein Rahmenwerk, in dem sich eine unerschöpfliche stilistische und ikonografische Vielfalt entwickelt. Kontinuität wirkt nicht als Beengung, sondern als Grundlage künstlerischer Freiheit.“
Aus: Wildung, Dietrich - Fabian Reiter - Olivia Zorn, Ägyptisches Museum und Papyrussammlung im Neuen Museum. 100 Meisterwerke, hrsg. v. Staatliche Museen zu Berlin, S. 78.
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