Die Mumienmaske gehört zu einer Gruppe, die aus dem mittelägyptischen Friedhof von Meir stammt. Sie bildet einen jungen Mann ab, dessen aufwendig gestaltete Maske durch seine Farbenpracht und seinen Detailreichtum besticht. Zu erkennen sind zahlreiche schützende göttliche Wesen und Symbole. So wird die Rückseite von einem Ba-Seelenvogel dominiert, der seine Arme und Flügel ausstreckt. Zu beiden Seiten agieren Götter begleitet von den Göttinnen Isis und Nephthys. Erwähnt werden soll noch die Einlage in Brusthöhe auf der Vorderseite, die einen hockenden Ibis auf einem neb-Zeichen zeigt. Der Ibis ist eine Erscheinungsform des beweglichen Verstorbenen und somit göttlichen Wesens, die den solaren Bezug zum Ausdruck bringt.
Die Maske des Pa-remet-syg (griechische Form Promsiko) ist die einzige aus Meir, die auf der Rückseite in demotischer Schrift den Namen des Besitzers sowie den Namen seines Vaters Pshentahe in ägyptischer Form angibt. Im Text wird zudem das Bestattungsdatum genannt, dessen Beisetzung am 25. Choiak und am Morgen des 26. Choiak ausführt wurde. Da der Monat Choiak in der römischen Kaiserzeit auf den Monat Dezember fällt, lässt sich daraus die Beisetzung am 21./22. Dezember erschließen. In einer ersten Lesung wurde angenommen, dass in einer weiteren Textpassage und unter Berücksichtigung weiterer Belege womöglich das erste Regierungsjahr des Germanicus, Neffe des Kaisers Tiberius, erscheint. Dem ist aus heutiger Sicht zu widersprechen, denn keiner der Belege nennt nachweislich Germanicus. Somit ist die daraus gefolgerte Datierung der Beisetzung des Pa-remet-syg im Jahr 19 obsolet. Vielmehr muss von einer Datierung am Ende des 1. Jh. n. Chr. ausgegangen werden.
(J. Helmbold-Doyé)
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