Der durch Deformierungen, Fehlstellen und grobe Reparaturen stark beeinträchtigte Tragaltar zählt zum Typus der kastenförmigen Portatile, von dem 22 überkommene Exemplare bekannt sind. Seine Langseiten zeigen in Silberblech getriebene Reliefdarstellungen stehender Apostel. An einer Seite sind nur zwei der ursprünglich jeweils fünf Figuren erhalten. Die Apostelfürsten Petrus und Paulus erscheinen an einer der Schmalwände zu Seiten Christi, der als Weltenrichter auf dem Erdkreis thront. Damit ist die längs gerichtete Orientierung des Tragaltars bestimmt. An der gegenüberliegenden Seite ist allein eine weiblichen Figur mit einem Deckelgefäß in der Linken erhalten, sie war Teil einer Darstellung der Frauen am Grabe.
Die ebenfalls fragmentarische niellierte Inschrift auf der silbernen Einfassung des Altarsteins beginnt, der ikonographisch vorgegebenen Orientierung des Tragaltars entsprechend, in der Mitte über der Schmalseite mit den Frauen am Grabe: + DEXTRA / [SACERDO]TIS COMM[ENDAT] [MV]/NERA VOTIS + Q(VO)D DA[TVR / H]OC LAPIDE DE PANE FI[T HOSTIA] / VITAE (Die Rechte des Priesters übergibt die Gaben durch Gebete. Was auf diesem Stein dargebracht wird, wird aus Brot zur Hostie des Lebens).
Die Bodenplatte zeigt das Lamm Gottes, umgeben von den Symbolen der vier Evangelisten. Die ursprünglichen bronzenen Füße des Tragaltars sind im Zuge eines nachweisbaren Umbaus seines Öffnungsmechanismus offenbar bereits im Mittelalter demontiert worden. LL
Entstehungsort stilistisch: Niedersachsen
Historischer Standort: Braunschweig, St. Blasius
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