Maria mit dem Kind sitzt links vor dem Stall, einem einfachen, offenen Giebelbau. Sie ist, wie die drei Könige, gekrönt, die sich ihr von rechts nahen. Nur das Haupt des ältesten, der vor ihr kniet, umgibt ein großer Nimbus. Er hat dem Christusknaben seine Krone zu Füßen gelegt, der wie spielerisch eines der Goldstücke aus dem offenen Deckelkasten greift, den ihm der König darbringt. Der zweite der Könige weist auf den Stern, während er sich zu dem dritten, jugendlichen, umwendet. Beide halten ihre Gaben, goldene Gefäße, vor sich in verhüllten Händen. Alle sind auffallend modisch-elegant gekleidet. Die allgemein übliche Charakterisierung der hl. drei Könige als Greis, Mann und Jüngling symbolisiert die drei Lebensalter. Rechts warten in felsiger Landschaft die wesentlich kleiner dargestellten drei Knappen mit den Pferden und Fahnenlanzen der Könige. Sie scheinen eher einem ritterlichen Szenarium zu entsprechen. Die Bildwirkerei, die aus der Kirche St. Lorenz in Nürnberg stammt, diente, wie ihr Format vermuten Läßt, wohl als Antependium eines Altares.
Dietrich Kötzsche
Entstehungsort stilistisch: Nürnberg
Historischer Standort: Nürnberg, St. Lorenz
de