Das Rauchfass zählt zu einer Gruppe von 26 Rauchfässern (Westermann-Angerhausen 2014, Typ II g), die durch ihre schlichte Kugelform ohne reliefierten Dekor charakterisiert sind. Ihre Entstehung in Italien wird angenommen, wobei eine Reihe von Exemplaren nach Katalonien und über die Alpen nach Norden exportiert worden sind.
Der Brauch, bei der katholischen Messe und bei anderen liturgischen Handlungen den Altar, das Altargerät, die Opfergaben sowie den Priester und die Gemeinde mit Weihrauch einzuräuchern, zu inzensieren (lat. incendo, anzünden), steht in der langen Tradition jüdischer und antiker Rauchopfer. Nach anfänglicher Ablehnung als heidnisch fand die Inzensation im 5. Jahrhundert Eingang in den christlichen Kultus. Im 9. Jahrhundert war sie allgemein üblich, wie eine Bestimmung der Generalsynode von Rouen im Jahr 878 erkennen lässt, der zufolge jeder Priester über ein Rauchfass und Räucherwerk verfügen sollte. LL
Entstehungsort stilistisch: Italien
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