In Sachsen gelang es 1708 Johann Friedrich Böttger (1682–1719) und Ehrenfried Walther von Tschirnhaus (1651–1708), langwierige Versuche zur Herstellung von Porzellan mit Erfolg zu krönen. König August der Starke (reg. 1694–1733) gründete daraufhin 1710 in Dresden die erste europäische Porzellanmanufaktur, deren Produktionsstätte auf der Albrechtsburg in Meißen eingerichtet wurde.
Dieser Walzenkrug gehört zu ihren frühen Meisterwerken. Gefäßtypus und Montierung erinnern an herkömmliches Tafelgerät aus Edelmetall. Die farbige Porzellanmalerei dagegen war, wie die Porzellanmasse, nicht nur ein technisches Novum, sondern sie folgte auch im exotisch-verspielten Dekor den damals modischen Chinoiserien – eine imaginierte Welt des Fernen Ostens (Abb. Detail S. 50). Der berühmte Porzellanmaler Johann Gregorius Höroldt (1696–1775) machte den Meißner Stil zum Vorbild für die nachfolgenden Manufakturen. LG
pt