Die als Wandbespannung verarbeitete Gewebebahn setzt sich aus zwei unterschiedlich großen Teilen zusammen. Das längere Gewebeteil hat rechts eine vollständig erhaltene Webkante, während das kleinere Stück die Webkante links hat. Auf dem kleineren Stück ist die originale Inventarnummer angebracht. 1935,23,a. Das kleinere Fragment ist unten links auf das größere Stück aufgesetzt, sodaß man die Breite des Gewebes von Webkante zu Webkante bestimmen kann: 189 cm.
Die großformatige Darstellung zeigt zwischen Blütenranken und Zweigen ein Schäferpaar, die Schäferin von hinten stehend, der Schäfer von vorn sitzend dargestellt. Darunter steht links ein weiterer Mann, der an zwei langen, geschwungenen Schleifenbändern pfauenartige Vögel fliegen läßt. Auf der linken Gewebeseite wird der Rapport von einer chinoisen Architektur über einer Brücke begrenzt. Der Brückenbogen und die Landschaft davor sind markant mit dunkelbrauner Seide betont. Auch die Haare der Figuren sowie die Augen der Vögel sind in Dunkelbraun hervorgehoben. Die heute verblasste Seide zeigt ein zartes Grün (Seladon), die Muster sind in Creme gehalten.
Die chinoise Architektur geht auf einen Entwurf von Jean de Pillement zurück. "Cahier de six baraques chinoises. Inventées et dessinées par Jean Pillement, premiere Peintre du Roi de Pologne. Se vendont chez Lerier, Rue Saint André des Arts, vis-à-vis de l´Hôtel de Chateaux Vieux à Paris, 1770".
Entstehungsort stilistisch: Lyon
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