Zehnkerziger Tafelleuchter auf drei Stützen mit Löwentatzen, darauf federgeschmückte Elefantenköpfe. Der untere Teil des Schaftes besteht aus drei plastischen, Rücken an Rücken stehenden Chinesenhermen, die sechs astförmige, von Drachen umschlungene Leuchterarme halten. Darüber befinden sich drei, von langhälsigen, "indianischen" Vögeln getragene Leuchter und als Bekrönung ein Leuchter auf Baluster mit Federbüschen. Die Tropfschalen sind sechseckig und haben auf der Unterseite ein Blattkranzrelief.
Der Leuchter gehört in den Zusammenhang einer größeren Raumausstattung aus ähnlich gestalteten Wand- und Armleuchtern und geht vermutlich auf einen Auftrag des Grafen Heinrich von Brühl zurück. Im Werkarchiv der Meißener Manufaktur ist eine umfangreiche diesbezügliche Modellbeschreibung von Johann Joachim Kaendler vom Juni 1735 dokumentiert. Wenige weitere, ähnlich gestaltete Exemplare des Kandelabers sind in dem von Dr. Stefan Bursche bearbeiteten Meißener Bestandskatalog des Berliner Kunstgewerbemuseums (1980) aufgeführt. Einer davon befindet sich in der Stiftung Ernst Schneider in Schloß Lustheim bei München.
ClKa
en