Die reich verzierte Henkelkanne mit schmalem Fuß und Schaft, eiförmigem Korpus und weit geschwungenem Ausguss ist durch das Meisterzeichen als Arbeit des Goldschmieds Wenzel Jamnitzer gesichert. Durch die Form des verwendeten Nürnberger Beschauzeichens kann seine Entstehung in den Zeitraum zwischen 1541 und 1549 eingegrenzt werden.
Zu der Kanne gehörte ursprünglich ein heute verschollenes flaches Becken, zusammen bildeten beide Werke eine der frühesten bekannten Gießgarnituren dieser Art. Solche Lavabogarnituren fanden seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts weite Verbreitung und wurden sowohl zu profanen wie zu liturgischen Zwecken genutzt. In der Kartusche unter dem Puttenkopf befindet sich das erst nachträglich eingravierte Wappen des Abtes des Schweizer Klosters Muri, Johann Jodok Singisen (um 1575-1644). LL
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