Der üppige Figurenschmuck aus der antiken Sagenwelt besitzt Hintersinn: Diana und Aktaeon am Schaft beziehen sich auf die Jagd; die Liebesgöttin Venus auf der Vorderseite des Gefäßkörpers, auf den Schultern des Krafthelden Herkules thronend, reicht dem Kriegsgott Mars einen Apfel – Triumph der Liebe über Gewalt und Krieg. Qualität und virtuose Verschränkung des Figurenschmucks schaffen die Ausdruckskraft dieser Prunkkanne von Johann Michael Maucher (1645–1701).
Sammler des 17. Jahrhunderts schätzten Wärme, Weichheit, Glanz und Seltenheit des exotischen Elfenbeins. Auftraggeber dieser Arbeit war wohl Markgraf Johann Friedrich von Brandenburg-Ansbach (reg. 1672–1686). Die Kanne und ihr heute verlorenes Becken gelangten Anfang des 19. Jahrhunderts in die Berliner Kunstkammer. SN
hu