Diese auf drei Füßen ruhende Kanne mit birnenförmigem Korpus und Klappdeckel vertritt einen traditionellen, in Frankreich bereits seit dem späten 17. Jahrhundert gebräuchlichen Gefäßtyp. Ihr überaus eleganter Spätrokoko-Dekor aus zarten Blütenzweigen und dünnschichtigem Muschelwerk dagegen lässt in seiner makellosen Strenge bereits klassizistische Gestaltungselemente erkennen. Auch die kräftig geschwungene Form des hölzernen Henkels mit seinem Lorbeer-Ornament ist typisch für den Louis-seize-Stil (ca. 1760–1790).
Trotz der um 1750 verstärkt einsetzenden Verbreitung des neuen Materials Porzellan blieb im gesamten 18. Jahrhundert die Herstellung von edlem Tafelsilber eine der Hauptaufgaben vieler angesehener Goldschmiedewerkstätten. LL
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