Oberteil des Fußes, Schaft, Deckelknauf und – nach der Natur – Tiere und Pflanzen gegossen. Reliefdekor mit gepunztem Grund. Naturabgüsse und unvergoldete Partien des Dekors kalt bemalt, erhalten nur Farbreste. Marken auf dem Fußrand. Mit Ausnahme der Naturabgüsse wenig sorgfältige Arbeit. – Ein Tierabguß (Frosch) verloren. Deckelrand vielleicht spätere Ergänzung.
Pokal in Aufbau und Proportionen Inv. Nr. 1874,379 verwandt. Schafttrommel mit umlaufender Jagddarstellung nach gleichem Modell wie bei Inv. Nr. 1874,382. Leicht gestreckte Formen und Schweifwerkdekor folgen dem Zeitstil, im übrigen gehört der Pokal zu einem seit der Mitte des 16. Jahrhunderts verbreiteten, wesentlich auf die Jamnitzer-Werkstatt zurückgehenden Typus. Dort finden sich Dekorelemente wie die plastisch herausgetriebenen Köpfe und die spitzbogigen Einfassungen. Eine Spezialität Jamnitzers war der Naturabguß. Diese Technik konnte nur in bestimmten Werkstätten ausgeübt werden. In Nürnberg ist sie bis ca. 1570/80 nachweisbar, doch wurde gegossenes Kleingetier noch bis in das 17. Jahrhundert hinein hergestellt.
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