Fußzarge, innerer Ring der Schaftkrause, Blattkranz des Deckels, Blütenkorb und Figur gegossen. Fußunterseite unvergoldet. Kuppa in den Schaft eingesteckt und durch einen Stift gesichert. Deckelreif zusammen mit dem Kranz aufgesteckt und vernietet. Deckelbekrönung sechsteilig. Marken (zweimal) unter dem Fußrand. Sehr qualitätvolle Arbeit. – Ast des Christophorus abgebrochen.
Der Pokal ist dem wenig kleineren Lübecker (Inv. Nr. 1874,374) weitgehend nachgebildet, unterscheidet sich jedoch in charakteristischer, den Zeitgeschmack verratender Weise: Er zeigt eine gleichmäßigere, flachere Buckelung, eine geringere Torsion von Kuppa und Deckel, eine schärfere Schaftgratung wie eine schematischere Behandlung des Blattdekors – Merkmale eines nicht mehr von der Natur inspirierten, sondern eher wieder an der Architektur orientierten Formwillens. Auf dem Knauf die Figur des hl. Christophorus mit dem Christuskind. Er stützt sich auf einen Ast, an dem das emaillierte Wappen des Stifters Ludolph Garlop befestigt ist. Dieses erscheint neben dem seiner Gemahlin Wobbeke von Tzerstede nochmals am Fuß. Am Deckelrand eingravierte Inschrift: D(OMl)N(V)S LVDOLPHVS GARLOP PROCONSVL DEDIT / OBIIT ANNO DOMINI 1486 IN PROFESTO ANDREE APOSTOLI (Herrn Ludolf Garlop, Bürgermeister, hat es gegeben. Er starb im Jahre des Herrn 1486 am Tage vor dem des Apostel Andreas).
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