Helmkanne auf hochgewölbtem Glockenfuß mit doppelwandig gearbeitetem Korpus. Der hochgeschwungene Henkel ist mit einem Adlerkopf, der Ausguss mit einem Löwenkopf verziert. Gegenüber dem Ausguss steht auf dem Gefäßrand eine Muschel, die Innen eine Scheibe mit dem kurbrandenburgischen Wappen enthält. Darüber erscheint vollplastisch der Kurhut. Teil einer der drei kleinen Lavabogarnituren des Großen Silberbuffets. Pendent zu den Kannen Inv. Nr. S 524 und S 526.
Die Kanne zählt zum Bestand des so genannten Großen Silberbuffets, welches sich bis zum Zweiten Weltkrieg im Berliner Schloss befand. Dabei handelt es sich um neun monumentale, aus Kannen und Becken bestehende Gießgarnituren, acht Kettenflaschen, zwei Kühlkessel, zwei Pastetenbüchsen sowie ein großes Handfass mit zugehöriger Wanne. Insgesamt umfasst das Buffet heute noch 33 prachtvolle vergoldete Silbergefäße, die überwiegend zwischen 1695 und 1698 auf Bestellung des Kurfürsten Friedrich III. in Augsburg, dem damaligen Zentrum der Goldschmiedekunst in Deutschland, hergestellt wurden.
Das Ensemble war im Rittersaal des Berliner Schlosses als wandfester Teil der Innenarchitektur installiert: Während die Lavabogarnituren und die Kettenflaschen gegenüber dem Thron an der verspiegelten Wand angeordnet waren, standen die übrigen Gefäße in symmetrischer Anordnung auf einem Schanktisch davor.
Das Große Silberbuffet war über Jahrhunderte gleichermaßen königliches Repräsentationsobjekt und Teil des brandenburgisch-preußischen Staatsschatzes. Von späteren Einschmelzungen blieb es auch deshalb nicht verschont. Der Schanktisch wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, die erhaltenen Gefäße sind heute in der Dependance des Kunstgewerbemuseums in Schloss Köpenick in einer der ursprünglichen Anordnung angenäherten Rekonstruktion wieder aufgebaut. LL
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