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Kunstgewerbemuseum [1888,632]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=889083&resolution=superImageResolution#1473265 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Arne Psille (CC BY-NC-SA)
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Reliquiar in Bursenform aus dem Schatz des Stiftes St. Dionysius zu Enger/Herford

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Beschreibung

Das Reliquiar in Gestalt einer Tasche (bursa) gehört zu den bedeutendsten Werken der Goldschmie¬dekunst, die sich aus dem frühen Mittelalter erhalten haben. An seiner Vorderseite sind zwölf Edelsteine, darunter vier antike Gemmen, so um einen perlenumkränzten Zentralstein gruppiert, dass sie ein doppeltes – orthogonales und diagonales – Kreuz ergeben. Die durch den Steinbesatz manifestierte christliche Kreuz- und Zahlensymbolik wird ergänzt durch Tier- und Pflanzendarstellungen in zehn, ursprünglich zwölf kleinen Feldern mit Goldzellenschmelz, die zu den frühesten Zeugnissen von westeuropäischem émail cloisonné zählen. Die stilisierten Vögel, Fische und Reptilien sollen im Kontext christlicher Heilssymbolik als Vertreter der belebten Schöpfung in der Luft, im Wasser und auf der Erde verstanden werden. Die Rückseite zeigt in zwei Reihen unter Arkaden in getriebenen Halbfigurenreliefs oben Christus zwischen Engeln und unten die Muttergottes mit den Aposteln Petrus und Paulus. An den Schmalseiten setzen sich die figürlichen Darstellungen mit Heiligen und Engeln fort. Die fünf gegossenen Löwen am First des Reliquiars, dem Verschlussbügel realer Bursen, werden als Wächter seines Inhaltes interpretiert, auch wenn sich der tatsächliche Zugang zu dem heute keine Reliquien mehr enthaltenden Inneren an der Unterseite befindet.
Wegen der Herkunft aus dem angeblich durch Widukind begründeten Engerer Stift hat man vermutet, das Bursenreliquiar wäre eine jener dona magnifica an Widukind, die Karl der Große (Reg. 768–814) nach dem Bericht der Annales Mosellani dem überwundenen Sachsenführer zu dessen erzwungener Taufe im Jahre 785 als Patengaben verehrte. LL

Entstehungsort stilistisch: Frankenreich

Historischer Standort: bis 1885 Herford, St. Johanniskirche

Historischer Standort: bis 1414 Enger, Stiftskirche St. Dionysius

Material/Technik

Gold- und Silberblech, vergoldet, Steinbesatz, Perlen, Zelleinlagen, Zellenschmelz auf Gold; Eichenholzkern

Maße

Objektmaß: 16 x 14 x 5,3 cm

Links/Dokumente

Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

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