Hirsch, Eichenkranz sowie Figürchen und Blätter im Schalengrund gegossen. Schalenrand gesondert gearbeitet. Fußrand und -zarge, Schalenrand, innerer Rand der Schalenbuckel, Reliefs des Fonds sowie Mittelteil mit Ausnahme des Hügels vergoldet. Hügel mit Resten grünen, transluziden Emails, Schale mit einer Art Bajonettverschluß am Fuß befestigt. Ein Schalenbuckel beschädigt.
Schalenkörper in der Grundform und der Art des Dekors dem des vorhergehenden Stückes nahe verwandt, Wölbungen flacher, Umzäunung des Hügels abweichend, Hirsch wohl nach demselben Modell gegossen. Sechspassiger, breitrandiger und gebuckelter Fuß, Zarge mit durchbrochenen Vierpässen in Rauten. Gedrehter Schaft aus mehreren Reihen gegenläufig angeordneter und miteinander verschränkter Fischblasenbuckel. Schale durch 14 Halbbuckel gegliedert, Rand gekehlt und profiliert. Auf dem gepunzten Fond getriebenes, aus einem Stamm entspringendes Astwerk, darum herum aufgelegte Akanthuswedel, Hirsche, Hunde und ein Jäger mit Spieß und Jagdhorn. In gekehlten Stufen hochgewölbtes Mittelteil, bekrönt von einem liegenden Hirsch auf einem Hügel mit Flechtwerkzaun, Türchen und Vorhängeschloß. Auf den Stufen ein Distel- und ein von acht Rosetten gehaltener Eichenkranz.
Die beiden am Zaun befestigten emaillierten Wappen gehören Cord Lange (gest. 1506) und seiner Frau Ghebeke Schomaker (gest. 1502). Die Stiftung an den Rat dürfte noch zu Lebzeiten des Bürgermeisters erfolgt sein. Sehr wahrscheinlich entstand das Stück in derselben Werkstatt wie Inv. Nr. 1874,395, gehört aber mit seinem gedrehten Schaft – in der ungefügen, quellenden Buckelung technisch offenbar noch nicht beherrscht – einer späteren stilistischen Phase an .
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