Die Schale weist einen asymmetrisch angeordneten Dekor aus blühenden Päonien- und Chrysanthemenzweigen auf. Die Farbgebung entspricht mit ihren beiden Rosatönen der als "famille rose" bezeichneten Dekorgruppe. Die Aufglasurfarbpalette opaker Rosatöne wurde in den kaiserlichen Werkstätten in Peking (Beijing) in der späten Kangxi- (1662-1722)- und Yongzheng-Ära (1723-1735), parallel zur Emailtechnik auf Metall, entwickelt. In China spricht man von falangcai-Porzellanen ("Emailfarben", in der westlichen Literatur als "fremde Farben" übersetzt). Bei der Schale wird der emailartige Charakter durch die reliefierte Konturenbetonung unterstrichen. Die in die Rückseite eingekratzte Inventarnummer "N: 176 I" weist die Schale als Bestandteil der ehemaligen Porzellansammlung Augusts des Starken im Japanischen Palais in Dresden aus. Weitere Teile dieses einst umfangreichen chinesischen Services sind im 19. Jahrhundert auf verschiedene Museen verteilt worden, darunter das Victoria & Albert Museum in London. Weiterführende Informationen zu Vergleichstücken in dem 2015 erschienenen Katalog "Made in China" des Ostfriesischen Landesmuseums Emden (hrsg. Annette Kanzenbach und Daniel Suebsman).
ClKa
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