Christus, nach rechts gewandt, trägt ein T-förmiges Kreuz. Im Vordergrund stehen zwei Landsknechte mit dem Rücken zum Betrachter, die Hände zu Spottgesten erhoben. Im Hintergrund links Maria und zwei Gefährtinnen, rechts von ihnen zwei Krieger in Rüstung. Die Vorlage für die Darstellung lieferte ein Kupferstich aus einer Passion Christi von Martin Schongauer. Charakteristisch für den Schöpfer dieser Tafel sind der monumentale, ganz auf die Figuren verengte Bildausschnitt, sind ferner die überlängten Figuren mit kleinen schmalen Köpfen, summarisch behandelten Extremitäten, extremen Kopfdrehungen und spitznasigen Profilen. Kennzeichnend ist auch die breit angelegte Zeichnung, die Figuren und Gelände lediglich in Abbreviatur wiedergibt und räumliche Verhältnisse mißachtet. Ikonographisch stimmt die Berliner Tafel mit der gleichen Szene auf einem Retabel aus Mesnil-sous-Jumièges im Musée municipal von Limoges überein (Inv.Nr.81.376), das dem Emailleur seinen Notnamen verliehen hat (Notin 1991).
SN
Entstehungsort stilistisch: Limoges
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