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Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Ägyptisches Museum [ÄM 2255] Archiv 2023-10-06 00:00:20 Vergleich

Opferplatte mit Götterdarstellungen und meroitischer Inschrift, in der der Name des Königs Takideamani genannt wird

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1# Opferplatte mit Götterdarstellungen und meroitischer Inschrift, in der der Name des Königs Takideamani genannt wird1# Opferplatte mit Götterdarstellungen und meroitischer Inschrift, in der der Name des Königs Takideamani genannt wird
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3[Ägyptisches Museum und Papyrussammlung](https://smb.museum-digital.de/institution/9)3[Ägyptisches Museum und Papyrussammlung](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=institution&instnr=9)
4Sammlung: [Ägyptisches Museum](https://smb.museum-digital.de/collection/5)4Sammlung: [Ägyptisches Museum](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=sammlung&instnr=9&gesusa=5)
5Inventarnummer: ÄM 22555Inventarnummer: ÄM 2255
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7Beschreibung7Beschreibung
8An der Ostseite der meroitischen Pyramiden wurden Grabkapellen errichtet in denen sich Opfertafeln fanden. Diese sehen in ihrer Grundform sowohl in Ägypten als auch im Sudan gleich aus und bestehen aus einer rechteckigen Platte mit einer vorspringenden Abflussrinne. Die Form geht ursprünglich auf das Hieroglyphenzeichen „hetep“, „Opfer“, zurück. In der Mitte findet sich auf königlichen Opfertafeln häufig die Darstellung einer Szene, für die es in der ägyptischen Ikonographie kein Vorbild gibt: Die Göttin Nephthys und der Gott Anubis gießen Wasser oder Milch auf einen Opferaltar. Anubis versorgt den Toten, und Nephthys hilft ihrer Schwester Isis, die den toten Osiris beklagt und beschützt. So verweist die Szene auf die Identifizierung des Toten mit der jenseitigen Welt und den Gott Osiris. 8An der Ostseite der meroitischen Pyramiden wurden Grabkapellen errichtet in denen sich Opfertafeln fanden. Diese sehen in ihrer Grundform sowohl in Ägypten als auch im Sudan gleich aus und bestehen aus einer rechteckigen Platte mit einer vorspringenden Abflussrinne. Die Form geht ursprünglich auf das Hieroglyphenzeichen „hetep“, „Opfer“, zurück. In der Mitte findet sich auf königlichen Opfertafeln häufig die Darstellung einer Szene, für die es in der ägyptischen Ikonographie kein Vorbild gibt: Die Göttin Nephthys und der Gott Anubis gießen Wasser oder Milch auf einen Opferaltar. Anubis versorgt den Toten, und Nephthys hilft ihrer Schwester Isis, die den toten Osiris beklagt und beschützt. So verweist die Szene auf die Identifizierung des Toten mit der jenseitigen Welt und den Gott Osiris.
9Die Opfertafel für einen König Takideamani stammt vermutlich aus der Grabanlage Beg. N. 29 im Nordfriedhof von Meroë. Ihr Text ist entgegen der sonst üblichen Beschriftung der Opfertafeln mit kursiven meroitischen Schriftzeichen ausnahmsweise in meroitischen Hieroglyphen geschrieben. Anhand dieses Fundes konnte einer der ersten Wissenschaftler der sich mit der meroitischen Sprache beschäftigt hat, der Engländer F. Ll. Griffith, bereits 1910 nachweisen, dass Hieroglyphen und lineare Zeichen ausgetauscht werden konnten. 9Die Opfertafel für einen König Takideamani stammt vermutlich aus der Grabanlage Beg. N. 29 im Nordfriedhof von Meroë. Ihr Text ist entgegen der sonst üblichen Beschriftung der Opfertafeln mit kursiven meroitischen Schriftzeichen ausnahmsweise in meroitischen Hieroglyphen geschrieben. Anhand dieses Fundes konnte einer der ersten Wissenschaftler der sich mit der meroitischen Sprache beschäftigt hat, der Engländer F. Ll. Griffith, bereits 1910 nachweisen, dass Hieroglyphen und lineare Zeichen ausgetauscht werden konnten.
10Aufgrund der starken Formalisierung der Inschriften können einige Passagen von dem Text heute sicher andere nur mit unsicherer Übersetzung verstanden werden: 10Aufgrund der starken Formalisierung der Inschriften können einige Passagen von dem Text heute sicher andere nur mit unsicherer Übersetzung verstanden werden:
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12"O Isis und Osiris, Takide-amani ist es, den Napata-dacheto geboren hat, den Adeqetali gezeugt hat, 12"O Isis und Osiris, Takide-amani ist es, den Napata-dacheto geboren hat, den Adeqetali gezeugt hat,
13reichlich Kuchen (?) möget ihr [Götter ihm] geben, 13reichlich Kuchen (?) möget ihr [Götter ihm] geben,
14gutes Bier (?) möget ihr [ihm] geben, 14gutes Bier (?) möget ihr [ihm] geben,
15die Speise der Güte (?) möget ihr [ihm] darbringen." 15die Speise der Güte (?) möget ihr [ihm] darbringen."
16(Übersetzung nach: F. Breyer, Einführung in die Meroitistik, Berlin 2014, S. 295-298.) 16(Übersetzung nach: F. Breyer, Einführung in die Meroitistik, Berlin 2014, S. 295-298.)
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18(J. Helmbold-Doyé)18(J. Helmbold-Doyé)
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20Material/Technik20Material/Technik
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29- Hergestellt ...29- Hergestellt ...
30 + wann: 140-155 n. Chr.30 + wann: 140-155 n. Chr.
31 + wo: [Meroe](https://smb.museum-digital.de/oak?ort_id=5384)31 + wo: [Meroe](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=oak&ort_id=5384)
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33## Bezug zu Personen oder Körperschaften33## Bezug zu Personen oder Körperschaften
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35- [Karl Richard Lepsius (1810-1884)](https://smb.museum-digital.de/people/14807)35- [Karl Richard Lepsius (1810-1884)](https://smb.museum-digital.de/index.php?t=people&id=14807)
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37## Links/Dokumente37## Links/Dokumente
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39- [Das Objekt bei SMB-digital](https://id.smb.museum/object/757648)39- [Das Objekt bei SMB-digital](http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=757648)
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44Stand der Information: 2023-10-06 00:00:2044Stand der Information: 2021-01-30 03:09:44
45[CC BY-NC-SA @ Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)45[CC BY-NC-SA @ Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Objekt aus: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Die bemerkenswerte Sammlung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung zählt ca. 100.000 Objekte. Sie umfasst Meisterwerke unterschiedlicher Epochen...

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