Schinkel entwarf diesen Standspiegel für das Grüne Eckkabinett der Prinzessin Augusta von Preußen, Gattin des Prinzen Wilhelm. Wolzogen ordnete das Blatt irrtümlich zur Einrichtung der provisorischen Wohnung des Prinzenpaares im Berliner Schloss. Dargestellt ist ein horizontal umklappbarer Standspiegel in Vorderansicht und im Profilschnitt sowie Details zum Rahmen und zum Fuß. Das Möbel folgt dem Typus eines verstellbaren Stehspiegels, der in der französischen Möbelkunst unter dem Namen „Psyche“ bekannt war. Der Entwurf wurde 1829 in der Tischlerwerkstatt der Gebrüder Johann Karl Georg und Johann Georg Bernhard Wanschaff umgesetzt. Die dabei seitlich angebrachten Leuchter, Rosetten und andere Ornamente aus vergoldeter Bronze stammten aus der Berliner Bronzefabrik von Werner & Neffen. Der innere Rahmen und das Gestell wurden von Christian Theophilus Uber vergoldet. Das Möbel ist heute verschollen. Zur Wohnung des Prinzen Wilhelm im Generalkommando allgemein vgl. die Angaben zu Inv. SM 46.51 und den Entwurf zu einem ähnlichen Standspiegel (Inv. SM 33.37).
Text: Birgit Kropmanns (2012)
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