Diese Ausschnittskizze des Ampel-Leuchters im Mausoleum der Königin Luise konzentriert sich auf einen der insgesamt vier modellgleichen Engel, die auf einem gleichschenkeligen liegenden Balkenkreuz knien. In ihren Händen halten sie eine Schale mit je fünf Kerzentüllen an feinen Ketten. Die Haltestange des Leuchters ist mit vier Blattkelchen geschmückt. Der Grund für diesen Entwurf Schinkels war die Umarbeitung eines Ampelleuchters, den Königin Luise 1806 für das Potsdamer Stadtschloss bestellt hatte (GstA PK, I. Ha Rep. 89 Nr. 20586, fol. 11). Der ursprüngliche Entwurf von Friedrich Rabe ist bei Eva Börsch-Supan publiziert (2011, S. 173 mit Abb. 79). Den Leuchter hatte die Berliner Bronzefabrikanten Werner & Mieth aus partiell vergoldeter und grün patinierter Bronze angefertigt. Er wurde im September 1810 auf der Berliner Akademieausstellung gezeigt und im November von Heinrich Rockstroh in seinem "Journal für Kunst und Kunstsachen, Künstelein und Mode“ besprochen. Anfang 1811 folgte ein Kupferstich und eine weitere eingehende Beschreibung. Nach dem Tode der Königin wurde der Ampel-Leuchter mittels vorliegender Zeichnung von Schinkel dem neuen Bestimmungsort angepasst, wobei die Ausführung nochmals leicht verändert wurde, vgl. auch zwei Innenansichten mit Leuchter und Sarkophag von Johann Erdmann Hummel (SPSG, Graphische Sammlung, Inv. 17809; GK I 40997). Der Ampel-Leuchter ist am Ort erhalten.
Text: Birgit Kropmanns (2012) / Nadine Rottau (2013)
de