Schinkels Entwurf eines Postaments mit acht Reliefs, hier in Form eines leicht konischen Pfeilers mit Gesims und Sockel sowie Angaben zu zwei Ornamentfeldern dargestellt, war für eine Bronzestatuette gedacht. Die "Speerwerfende Amazone" wurde 1823 in Herculaneum gefunden, 1830 von den Bronzewerkstätten des Gewerbeinstituts abgegossen und im gleichen Jahr auf der Berliner Akademieausstellung gezeigt. Das Postament wurde 1830 in den Holzwerkstätten des Gewerbeinstituts in Mahagoni, das Hochrelief aus Palisander durch Ferdinand Boy angefertigt. Das Postament wurde König Friedrich Wilhelm III. vom Gewerbeinstitut geschenkt und fand in seinem Sommerhaus, dem Neuen-Pavillon im Park von Schloss Charlottenburg, Aufstellung. Eine weitere Werkzeichnung mit Detailangaben hat sich erhalten (Inv. SM 43a.36). Die Reliefs hatte Schinkel vom antiken Tempel Phygalia kopiert. Einzelentwürfe zu den Reliefs sind ebenfalls erhalten (Inv. SM 43a.37; SM 43a.38; SM 43a.39; SM 43a.40; SM 43a.41; SM 43a.42). Diese wurden nochmals den Reliefs der Bronzetür des Gewerbeinstituts zugrunde gelegt (vgl. Inv. SM 43a.43). Vgl. weiter die Angaben zur „Sterbenden Amazone/Stürzenden Amazone“ auf zylindrischem Sockel als Aufsatz eines quadratischen Sofas für den sogenannten Teepavillon in Charlottenhof (Inv. SM 43a.47; SM 43a.67; SM 43a.68; SM 43a.69; SM 43a.70). Das Postament ist verschollen.
Text: Birgit Kropmanns (2012)
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