Neben dieser Werkzeichnung eines Sessels mit Horusfalken in den Armstützen in Vorderansicht haben sich Werkzeichnungen zur Seitenansicht (Inv. SM 46.39) und zum zugehörigen Sofa (Inv. SM 46.41) erhalten. Acht Sessel und zwei Sofas wurden für den Marmorsaal im Palais Karl angefertigt. Vorder- und Seitenansichten des Sessels wurden 1836 und 1862 von Ludwig Lohde publiziert (Inv. Lohde 1836,3,3; Inv. Lohde 1862,12), wozu sich im Nachlass eine Vorzeichnung befindet (Inv. SM 49.19). Die ausgeführten Sessel erhielten in den Armstützen sitzende Sphingen. Auch die stabartigen Stützen, auf denen die Armlehnen aufliegen, wurden verändert umgesetzt. Eine entsprechende Zeichnung hat sich in Kopie erhalten (Inv. SM 49.43). Entgegen Sievers (1950) und zuletzt Berger (2001) zeigt die Zeichnung keine zwei Varianten der Armstützen. Es handelt sich um die für Schinkels Werkzeichnung typische Darstellung einzelner Gestaltungselemente, auch aus unterschiedlichen Perspektiven, um Lesbarkeit zu garantieren. Die Sphingen der Armstützen variieren bei den sechs erhaltenen Exemplaren in Kopenhagen, Berlin und New York im Material (Holz, Eisen, Zink). Den Prototyp mit aus Holz geschnitzten Sphingen bewahrt das Metropolitan Museum of Art in New York. Zum Palais des Prinzen Karl allgemein vgl. die Angaben zu Inv. SM 46.41.
Text: Birgit Kropmanns (2012)
en