Das aufstrebende Bürgertum hatte sich in der Spätarchaik die aristokratische Kultur angeeignet, und zwar nicht zuletzt die - Trinkkultur. Im Bestand eines Antikenmuseums schlägt sich diese Entwicklung in Vielzahl, Vielfalt und Qualität des bildbemalten Trinkgeschirrs aus dem späten 6. und früheren 5. Jh. v. Chr. eindrucksvoll nieder. Dies ist die große Zeit der Trinkschalen.
Unsere Schale ist im Innenbild signiert: »Duris hat (es) gemalt«. Den Stil dieses Vasenmalers können wir von etwa 500 v. Chr. an über fast vier Jahrzehnte verfolgen; mehr als 250 Schalen sind ihm bis heute zugewiesen. In seiner Zeichenkunst bringt er es zu einer sehr vornehmen und gepflegten Konventionalität, die ihn schon fast wieder eigenartig erscheinen lässt. Seine Themen sind die der Zeit, neben Mythos und Krieg die Muße der Oberklasse: Sport und Gelage, Männergespräche, Umgang mit schönen Knaben und Hetären.
Auf den Außenseiten dieser Schalen ist etwas Besonderes dargestellt: der Schulalltag athenischer Knaben aus gutem Hause. Unser Wort >Schule< kommt vom Griechischen >schole< - >Mußefreie Zeit
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