Das oben, rechts und links gebrochene Fragment gehörte zu einem ursprünglich ca. 35 cm hohen Fries mit oberem Abschlussgesims, das hier jedoch fehlt. Ein zugehöriges, ebenfalls in Berlin befindliches Fragment, an dem sich noch ein kleines Stück vom Zahnschnitt erhalten hat, erlaubt jedoch die Rekonstruktion.
Im Fries erkennt man rechts einen skelettierten Rinderschädel (bukranion), der mit einer perlartig geknoteten und in Fransen endenden Opferbinde geschmückt ist. Über das Bukranion ist eine schmale Girlande aus lanzettförmigen Blättern, vermutlich vom Lorbeer, gelegt. Im Bogen über der Girlande hängt links vom Schädel eine reich verzierte Opferschale, deren Inneres eine Büste der Göttin Artemis mit auf den Rücken gespanntem Bogen und Köcher schmückt; die Büste wird von einem strahlenartig angelegten Blattdekor hinterfangen.
Das zugehörige Fragment ist eine Friesecke mit zwei Bukranien zu beiden Seiten und einer in typisch hellenistischer Manier übereck geführten Girlande. Ob sich der Friesschmuck ausschließlich auf Artemis bezog oder auf verschiedene Götter und Kulte anspielte, lässt sich nicht mehr mit Bestimmtheit sagen.
Katalog zur Ausstellung "Pergamon - Panorama der antiken Metropole" 30.09.2011 - 30.09. 2012 (R. Grüssinger: Kat. Nr. 6.27 ).
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