museum-digitalsmb
CTRL + Y
fr
Kupferstichkabinett [KdZ 5058]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=936705&resolution=superImageResolution#1666734 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Origine/Droits: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
0 / 1 Previous<- Next->

Tanzende Muse

Contact Citer Fiche de données (PDF) Calculate distance to your current location Versions d’archive Mark for comparison Affichage graphique

Description

Die Figur ist in Größe und Details identisch mit der rechten äußeren Gestalt im Reigen der Musen auf dem Bild »Der Parnaß«, das Andrea Mantegna für das Studiolo der Isabella d´Este im Palazzo Ducale zu Mantua 1497 lieferte. In München hat sich ein ähnliches Blatt mit der Darstellung einer weiteren Tänzerin erhalten. Das Gemälde befindet sich heute im Louvre und gehört unzweifelhaft zu den besten Zeugnissen der norditalienischen Renaissancemalerei (zuletzt: Kat. Mantegna [London/New York] 1992, S. 418ff., Abb. 107). Umstritten hingegen ist, ob die beiden Zeichnungen, die in der Forschung immer zusammen diskutiert wurden, von Mantegna selbst stammen: Sind sie, wie zuletzt Harprath und Dreyer aufgrund technischer Befunde ausführten, eigenhändige Hilfskartons - ein Werktyp, der zur maßstabsgerechten Umsetzung einzelner Elemente eines Gesamtentwurfs auf einen anderen Träger diente - oder Nachzeichnungen? Die Münchner »Muse« jedenfalls wurde nach längerer Zeit der Akzeptanz mit einer Gruppe ähnlicher Blätter wegen vermeintlicher Schwächen 1992 in London wieder als Werkstattwiederholung ausgestellt.
Trotz des fragmentarischen Zustands, den das Berliner Stück nach Abzug aller Ergänzungen und Retouchen aufweist, gibt es viele Indizien für dessen zeichnerische Güte. Abweichend vom Großteil der in Frage gestellten Zeichnungen sind die Weißhöhungen nicht dicht und übersorgfältig geskribbelt, sondern locker und sparsam aufgetragen; noch deutlicher bemerkt man die Unterschiede in der Modellierung von Licht und Schatten, die hier nicht kalt nebeneinander stehen, sondern sowohl auf den nackten Partien als auch im Gewand ein fließend abgestuftes, nuancenreiches Chiaroscuro bilden. Ein Kopist oder ein >authorisierter< Mitarbeiter würde auch sehr gewissenhaft nur das sichtbare Ergebnis abgezeichnet haben, nicht die unter den flatternden Falten liegenden Konturen, wie sie etwa an der Unterseite des rechten, vorspringenden Beins und an der linken Schulter durchscheinen. So spricht hier gerade die unprätentiöse, auf oberflächliche Virtuosität verzichtende Auffassung für die Autorschaft Mantegnas.

Text: Hein-Th. Schulze Altcappenberg in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 251-252, Kat. V.9 (mit weiterer Literatur)

Entstehungsort stilistisch: Mantua

Matériau/Technique

Feder in Schwarz, blaugrau laviert und weiß gehöht, über schwarzem Stift und Spuren einer Übertragung (Spolvero-Punkte), auf braun gestrichenem Papier

Dimensions

Höhe x Breite: 45,6 x 31,2

Kupferstichkabinett

Objet de: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

Contacter le musée

[Statut de l’information: ]

Informations concernant l’utilisation et la citation

Les informations textuelles de cette page sont librement disponibles pour une utilisation non commerciale avec indication de la source (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Dans le champ de spécification de la source, en plus de l’adresse Internet, veuillez mentionner le nom du musée et le nom de l’auteur du texte, dans la mesure où ils sont expressément indiqués. Les droits pour les images de l’objet sont affichés sous les grandes vues (accessibles en cliquant sur les petites vues). Sauf indication contraire, ce qui est dit s’applique à l’utilisation. Le nom du musée et celui du photographe doivent également être mentionnés en cas d’utilisation des informations sur les images.
Toute forme d’utilisation commerciale de textes ou d’images nécessite la consultation du musée.