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Person/InstitutionIsoda Koryūsai (1735-1790)x
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Mädchen mit Katze

Museum für Asiatische Kunst Ostasien [60025-04.415]
https://id.smb.museum/digital-asset/1194729 (Museum für Asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Museum für Asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin (CC BY-NC-SA)
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Description

Mit leichtem Erschrecken schaut ein Mädchen auf eine Katze, die sich in ihren ockerfarbenen, weiß gemusterten Furisode mit blaßgelbem Untergewand gekrallt hat. Wie um einen Schrei zu unterdrücken, führt sie ihre rechte Hand an den Mund. Hinter der jungen Frau wird ein Verandapfosten sichtbar. Von der Decke hängt eine Blumenvase mit einem Blumenarrangement herab. Das Motiv des Mädchens mit der spielenden Katze verweist auf das 34. Kapitel des Genji-Romans. Dort wird geschildert, wie die Prinzessin Nyôsan, die Gemahlin des Prinzen Genji, heimlich einem Ballspiel der Hofbeamten zuschaut, verborgen durch einen Vorhang. Als eine Katze diesen lüftet, erblickt einer der Hofbeamten, Kashiwagi, die Prinzessin. Eine unglücklich endende Liebesgeschichte nimmt ihren Lauf. Im vorliegenden Blatt wird aus der Prinzessin ein Mädchen in zeitgenössischer Tracht. Koryûsai war einer der führenden Künstler des Ukiyoe. Eine seiner Signaturen enthält die Bezeichnung "bukô" (Samurai), mit der er seine Zugehörigkeit zum Adelsstand betonte, auch wenn er aus dem Dienst seines Lehnsherren Tsuchiya entlassen worden und als herrenloser Samurai (rônin) nach Edo gezogen war. Isoda Koryûsai war mit Suzuki Harunobu, dem damals führenden Holzschnittmeister, gut bekannt und auch stilistisch stark von ihm beeinflusst. Die kindlich-anmutigen Frauengestalten des Harunobu spiegeln sich in Koryûsais Frauentyp der frühen Malereien und Holzschnitte wider. Zu diesem Zeitpunkt signierte er seine Werke mit Koryûsai Haruhiro. Mitte der 1870er Jahre dann hatte er seinen eigenen Stil gefunden. Seine Figuren wurden kräftiger und wirklichkeitsnäher, ebenso die Farbgebung, bei der Olivgrün und Orange (tan) Akzente setzen. Koryûsais Frauengestalten mit ihren Laternen-Frisuren (torobin) wurden zu modischen Vorbildern in den Vergnügungsvierteln von Edo. Berühmt ist seine über 100 Blatt umfassende Folge "Neue Modelle, frisch wie junge Blätter", die Ende der 1870er Jahre entstand. Isoda Koryûsai schuf meisterliche Kompositionen im schmalen Hochformat der Pfostenbilder. So schafft er auch in unserem Blatt durch die Überschneidung der Figur mit dem Bildrand, die diagonal verlaufenden Deckenbalken und Verandadielen eine räumliche Vorstellung von Vorder- und Hintergrund, von Bildweite und Bildtiefe trotz der sehr begrenzten Bildfläche. In den Blumen-und-Vogel-Bildern des Koryûsai lassen sich Elemente des Kanô-Malstils erkennen. Seit 1781 schuf er nur noch Ukiyoe-Gemälde und gab den Holzschnitt auf.

Material/Technique

Vielfarbendruck im Format des Pfostenbildes, signiert: Koryûsai ga

Measurements

Bildmaß: 72,4 x 12,3 cm

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Museum für Asiatische Kunst

Object from: Museum für Asiatische Kunst

Die Geschichte des Museums für Asiatische Kunst reicht bis in die Brandenburgische Kunstkammer zurück, in deren Inventar bereits einige der heutigen...

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