Aus dem Grabkomplex der Aline und ihrer Familie ist lediglich ein einziges mit einer Inschrift versehenes Objekt zutage getreten. Es handelt sich um ihre in Griechisch beschriftete Grabstele aus Kalkstein mit einer Höhe von 23 cm und einer Breite von 16 cm. Diese wurde am Kopfende ihrer Mumie stehend gefunden und ist heute in der Berliner Sammlung unter der Nummer ÄM 11415 inventarisiert. Die Stele ist leider seit 1945 verschollen, nur ein Foto und eine Abschrift im Inventarbuch haben sich erhalten. Ohne diese Stele wäre die Identität einer der hier bestatteten Personen niemals bekannt geworden. Allerdings ist es nicht bewiesen – wenn auch hoch wahrscheinlich, dass Aline die Hauptperson dieses Grabensembles war, da hier ansonsten offenbar keine weiteren Grabstelen verwendet wurden.
Alines Stele ist oben abgerundet, mit unsauber geglätteten Kanten, und weist keine bildlichen Darstellungen auf. Auf der Vorderseite finden sich lediglich sechs Zeilen eines in großen, ungelenken Buchstaben ausgeführten griechischen Textes, der von seiner Form her recht ungewöhnlich ist. Dabei sind die beiden letzten Zeilen mit Lebensalter und tagesgenauer Datierung etwas vom übrigen Text abgesetzt.
1| Ἀλίνηι 2| ἡ καὶ Τενῶς 3| Ἡρώδου, χρησ-4|-τὴ, χαῖρε πολλὰ 5| ἔτους ι λε ∟ 6| Μεσορῆ ζ.
„1| Aline, 2| alias Tenos, 3| (Tochter) des Herodes, die Gute. 4| Sei sehr gegrüßt! 5| 10. Regierungsjahr. 35 Lebensjahre. 6| 7. Mesore."
(Jan Moje)