Konvolut mehrerer Rand- und Bodenscherben sowie eines Spinnwirtelfragments aus hart gebrannter orangebeiger Irdenware mit rotbraunen und schwarzen Überzügen aus fein geschlämmtem Ton. Die Auswahl repräsentiert Funde von auf schnelldrehenden Töpferscheiben gefertigten glatten Waren mit scharfen Konturen aus Ktesiphon. Sie werden als dem östlichen Mittelmeerraum bzw. Produktionsorten im syrisch-palästinensischen Raum entstammende hellenistische und römisch-kaiserzeitliche Keramiken unter der Bezeichnung Ost-Sigillata A zusammengefasst. Als Nachahmung von Metallgefäßen entwickelten und verbreiteten sich diese Glanztonwaren im Osten der hellenistischen Welt bis ins 2. Jh. und mit ihrer Adaption in Italien darüber hinaus quasi in der gesamten römischen Welt. Die Bezeichnung als Sigillata ist eine Rückprojektion von römischen Produkten auf die ursprüngliche Keramik. Überwiegend sind die Fragmente undekoriert. Nur ein Fragment schwarzer Glanztonware besitzt ein Ritzdekor im Schalenspiegel und der Spinnwirtel ein Rollrädchenornament. Mindestens eine der Scherben entstammt den Ausgrabungen in der Ebene am sogenannten Pulvermühlenhügel im Stadtgebiet Ktesiphons und wurde in einer Feuerstelle 5 m unter dem oberflächennahen Schutt gefunden (KtW 269). Die anderen Fragmente dürften einem ähnlichen Fundzusammenhang entstammen oder sind Lesefunde.