Abraham Diepraem, ein holländischer Genremaler in der Tradition von Brouwers derben Bauerndarstellungen, präsentiert hier einen sitzenden Mann, der mit offenem Mund lachend zum Betrachter schaut, während er sich ein Stück Hering zum Mund führt. Der einfach gekleidete Mann sitzt breitbeinig neben einem Fass, das ihm als Tisch dient. Er hat soeben einen Hering ausgenommen, Kopf und Eingeweide sind in Richtung Schwanzflosse abgezogen und hängen von dem Fischleib herab. Auf dem Fass liegen eine Zwiebel und zwei Scheiben Brot, die man traditionell zu Hering aß. Hering zählte zu den Lebensmitteln, die auch die einfache, arme Bevölkerung aß. Da das Wasser häufig verdreckt und zum Trinken ungeeignet war, konsumierte man viel Bier. Dünnbier mit einem geringen Alkoholanteil wurde den ganzen Tag über getrunken. Nur die gehobenen, reichen Schichten tranken Wein zum Essen. Es dürfte es sich bei dem auf dem Fass in einem Glas stehenden Getränk daher um Bier handeln. SIGNATUR / INSCHRIFT: Bez. am Fass oben: A Diepraem / 1665