Die ungefassten Figuren der beiden Pestheiligen Rochus und Sebastian flankierten einst einen heute nicht mehr bestimmbaren Altar. Der heilige Rochus ist mit seinem breitkrempigen Hut, dem knielangen, gegürteten Rock und einem weiten Mantel als Pilger gekleidet, während der behelmte heilige Sebastian in der Tracht eines römischen Offiziers aufritt. In den äußeren, zur Seite ausgerichteten Händen hielten sie einen inzwischen verloren gegangenen Pilgerstab bzw. einen Speer oder Lanze. Giovanni Giuliani, dem diese Figuren zugeschrieben werden, gehört zum wichtigsten Repräsentanten des italienischen Spätbarocks in Wien, wo er seit 1689 für die Aristokratie tätig war. In dieser Zeit war er auch der Lehrer Georg Raphael Donners. Zu Beginn der 90er Jahre trat er als Laienbruder in das Zisterzienserkloster Heiligenkreuz ein, für das er zahlreiche Altäre ausführte.
Entstehungsort stilistisch: Wien