Das Fragment eines Haarnetzes aus ungefärbtem Leinen hat eine stark durchbrochene Struktur und ist heute mit einem nicht zum Haarnetz zugehörigen Leinengewebe unterlegt. Im oberen Bereich des Haarnetz-Fragmentes hat sich, waagerecht verlaufend, die Mittellinie mit einer Schlaufenreihe erhalten. Wegen der relativ langen Mittellinie und der nur einmaligen Bündelung der Fäden auf kurzer Höhe besaß das Haarnetz wohl eine rechteckige, oben eventuell leicht verschmälerte Form. Kordeln oder Spuren eines Zusammenziehens finden sich nicht. Unten waagerecht verläuft eine Unterkante. Da hier zwei Fadenbündel leinwandbindig in die Schlaufenreihe eingetragen sind, handelt es sich wahrscheinlich nicht um einen Gegenzug, sondern um die gefestigte Vorderkante des Haarnetzes.
Das stark durchbrochene Strukturmuster zeigt ein Netz aus Kreisen, die durch seitliche Stege miteinander verbunden sind.
Das vorliegende Haarnetz gehört zu einer Gruppe rechteckiger, leinener Haarnetz mit relativ später Datierung.
(Petra Linscheid, 2018)