An der rechteckigen Gussformhälfte sind die oberen beiden Kanten weg gebrochen. Hier ragen zwei Stiftreste empor, an denen die zweite Formhälfte befestigt gewesen sein wird. Wahrscheinlich diente die Gussform zur Herstellung von Zierbeschlägen.
Auf dem Reliefnegativ ist links ein steinbockartiges Tier mit erhobenem Kopf zu erkennen. Seine mächtigen Hörner biegen sich nach oben, der Kopf wird von einem großen Auge dominiert. Über den Körper breitet sich ein Rautenmuster aus, das im Bereich von Schulter und Hinterlauf jeweils von einer Wirbelrosette unterbrochen wird. Die Beine des Tieres dienten als Steigkanäle für das Gußmetall. Rechts ist die Form eines Doppelkamms mit einer weiteren und einer engeren Zahnreihe erhalten. Das Mittelstück des Kamms zieren zweireihig angeordnete Kreis-Punkt-Motive und Rauten (Kreis-Punkt-Motive vgl. Kämme Inv.18/83-21/83). In das Mittelstück mündet ein trichterförmiger Steigkanal. Oberhalb von Tier und Kamm sitzt eine schaufelartige Form. Kreis-Punkt-Motive überziehen Schaufelblatt und Stiel.
Die auffallend geometrisch verlaufenden Einkerbungen an den Außenrändern der Gussform könnten auf Drähte hindeuten, die nach dem Aufeinanderklappen der Formhälften als zusätzlicher Verschluss um sie herum gelegt wurden.
Entstehungsort stilistisch: Ägypten