Den Schwerpunkt des Schaffens von Köcke-Wichmann stellten Landschaften dar. Als Meisterschüler Ulrich Hübners an der Hochschule für die bildenden Künste in Charlottenburg war er dem deutschen Impressionismus nahe und hielt in zumeist energisch breiter Pinselschrift unmittelbare Natureindrücke auf der Leinwand fest. Die vorliegende Ölstudie Kartoffeln erntender Frauen dürfte vor der Natur entstanden sein. Motivisch, nicht aber in der Komposition erinnert sie an das Gemälde „Märkische Landschaft mit Bäuerinnen bei der Feldfruchternte“ (um 1925), das in den 1980er-Jahren auf dem Kunstmarkt gehandelt wurde. Möglicherweise ist eines der beiden Bilder mit dem ebenfalls „Kartoffelernte“ genannten Werk identisch, das auf den „Großen Berliner Kunstausstellungen“ 1924 und 1926 zu sehen war. Die Studie selbst gelangte 1969 durch Schenkung in die Sammlung der Nationalgalerie. | Regina Freyberger
