Bei dem Rückseitenstempel handelt es sich eigentlich um einen Stempel für eine Didrachme, der für die Tetradrachme zu klein ist (hybrid). Der Stempel wurde auch in der etwa gleichzeitigen Didrachmenprägung von Segesta eingesetzt [vgl. Hurter (2008) 106 Nr. 195 V61/R110]. Der Jäger auf der Vorderseite der Münze ist nicht mit Sicherheit zu identifizieren. Es könnte sich um Pan, Aigistes oder den Flussgott Krimisos handeln, der hier statt als Hund, wie auf den früheren Prägungen von Segesta, als Mensch in Erscheinung tritt. Die Rückseite zeigt eventuell die eponyme Nymphe Aigeste.
Vorderseite: Ein jugendlicher, nackter Jäger mit Mantel (chlamys) und Kappe (pilos) steht nach r. In der l. Hand hält er zwei Speere und stützt sich auf sein aufgestelltes l. Bein. Zwei Jagdhunde zu seinen Füßen.
Rückseite: Frauenkopf nach r. Das Haar wird von einer Ampyx und einem verziertem Tuch gehalten.
hybride Stempelkopplung: Die Kombination zweier Stempel zur Prägung einer Münze oder Medaille, die ursprünglich nicht zur gemeinsamen Verwendung vorgesehen waren.